ERLÄUTERUNGEN
ZU
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Mezlvter vom Anfang des V yalnßlz.
Grieclzisclze Ähnsl. Weibliräes Bilrlzzi:
Unöekannler
v. CIW.
Schaffung Adams und Evas, der Eründung der SchiHahz-t
und des Ackerbaues, der Rentkunst und des Webens, der Musik
und der Schmiedekunst. Am Carnpanile des Doms von Florenz.
Marmorrehefs in sechseckiger Umrahmung.
Der Kopf (die Büste ist ergänzt) zeigt im Profil, nament-
lich im Schnitt der Nase und des Kinns, so entschieden
individuelle Züge, dass die Annahme nicht ohne Wahrschein-
lichkeit ist, es liege hier ein Bildnis vor (P. Arndt, Griechische
und römische Porträts, Nr. zllflz). Dagegen ist freilich
daran zu erinnern, dass jede Kunst vom Individuellen aus!
geht und dass auch in Griechenland, wo das Individuelle
frühzeitig hinter den Idealismus zurücktrat, gelegentlich ein
gewisser Rest davon zurückgeblieben erscheint. Es könnte
daher auch hier eine Idealdarstellting noch mit individuellen
Zügen umkleidet sein. Eine nähere Bestimmung der Dar-
stellung aber bleibt ausgeschlossen, da alle charakterisierenden
Anzeichen fehlen. Angeblich aus Porto d'Anzo stammend.
Villa Borghcse in Rom.
Griechischer Marmor. Unterlebensgross.
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Unäekzznnfer Mezsler der f]. HaZfZe des IV. ßalzrlz.
7), CÄV, Griechische [(10137 Stanze der Saplzokles.
Die Statue giebt den Tragödiendichter in der Stellung
ruhiger Beobachtung einer Scene, ganz in den Mantel gehüllt,
aus dem nur die rechte Hand hervortritt, die verdeckte Linke
in die Hüfte stemmend, zu Füssen das Scrinium mit den
Schriftrolen, wie häufig bei Dichter- und Philosophendar-
Stellungen. Das WVei-k, wahrscheinlich lWn-morreplilt jenes
Bronzestandbildes, das zwischen 350 und 330 v. Chr. auf
Antrag des Lykurgos im Dionysosiheater zu Athen errichtet
worden ist, wurde zu Terracina gefunden und 1839 von der
Familie Antonelli dem Papstc Gregor XVI. geschenkt, welcher
es dem von ihm gegründeten lateranischen Museum zu Rom
einverleibte.
Griechischer Marmor. Lebensgross.
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Anlllßßd PZSYUZO, f 1345. Taskzznirrlzz främrt. Die Ezjinzfung
der" Bildhauerei und lßlalzrei. Marmorrelitfv.
Für die beiden hier dargestellten Figuren sind die Namen
Dädalos und Apelles traditionell, obwohl beides dem Sach-
verhalt wenig entspricht. Denn in dem Biltlhauerrelief ist
Steinarbeit, nicht Holzschnilzerei, dargestellt und in dem
andern Werke steht der landläufigen Bezeichnung entgegen,
dass Apelles nichts mit der Erhndung der Malerei zu thun
hat, wobei der Künstler auch im Beiwerk keine idealen
Objekte, sondern Tafelbilder seiner Zeit darstellt. Vgl. die
Nr. 56. 9. 27. und II7 gegebenen Darstellungen der Er-
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Andrea de! Verrogpkzb, 1425-1488. fYaz-enfinirclze Ääznst.
Reitzrrtaiue des Barinlolzznzea Colleozzi.
Dieses bedeutsamste Werk des grossen Florentiners hatte
allerdings in den plastisch geplanten. aber nur gemalt aus-
geführten Denkmälern der florentinischen Condottieri Giovanni
Acuto und Niccolö da. Tolentino von Paolo Uccello und Andrea
del Castagno im Dom zu Florenz (1436 und 1456) und in
dem bronzenen Denkmal des venetianischen Condottiere Gattas
melata von Donatello (1444_-1449) bedeutsame Vorbilder.
übertraf aber diese, wie überhaupt die erhaltenen Reiterbilder
aller Zeiten an Grossartigkeit und vornehmer Wahrheit.
Barololnmeo Colleoni war 1400 auf Schloss Solza bei Bergamo
geboren, diente zunächst unter den Her-zogen von Piacenza
und Mailand und dann im Solde der Republik Venedig,
welche ihm nach seinem Tode (1475) das Denkmal errichten
liess (1479-1488). Die Aufstellung erlebte der Künstler
nicht mehr; der Sockel ist von Leopardi. Auf der Piazza
SS. Giovanni e Paolo in Venedig.
Bronze. Ueberlebensgross.
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Unöekazznißr Makler von 1498. Srlzwtibirrlzt- Kunst.
Altarsrlzrzin mit flcilzgevrjfgzzren.
Die Hauptiiguren stellen Madonna mit dem Kinde und
die h. h. Petrus, Kilian, Stephanus und Laurenttus dar. Ober-
halb beünden sich die Brustbilder von zwei Sibyllen und
die Statuetten von zwei lXlartyr-Diakonen. In der Predella
beßnden sich die Halbfiguren des Schmerzensmanns mit
Maria und Johannes, wie der vier Kirchenlehrer Augustinus,
Ambrosius, Gregor und Hieronymus. Schrein des Hochaltars
der Kilianskirche zu Heilbronn a. N.
Holzschnitzwerk, jetzt weiss übermalt.
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PZ6778 Pzzget, 1622-1694. Frmzsösisrlze jYzuzxt. Medaillen-
Brustbild Ludwig X] V.
Der König ist hier in mittlerem Alter dargestellt mit
Allongeperrücke, Spitzenhalstuch und Panzer. Brustbild nach
rechts. Museum zu Marseille.
Marmorrelief in Medaillonform. Unterlebensgross.
Skulptureuschnlz l. Baud;