ERLÄU TERUNGEN
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Plzzkizkzs' Werkstatt. Anfang d" 11- Hälflß de: V- WIWL
21. Clzr. Attisclze Kunxt. Marmorgrujrpe aus rlenz Oszywäel
des Partheßzon.
Die Gruppe befand sich der in Tafel 109 dargestellten
Horengruppe gegenüber nahe an der rechtseitigen Ecke des
Ostgiebels des Parthenon auf der athenischen Akropolis und
liess in der Ecke selbst nur noch Raum für das nieder-
tauchende Gespann der Nyx (Selene). Die Erklärung der
drei herrlichen Frauengestalten, nach Michaelis (Parthenon,
S. 165) Pandrosos, Thallo und Karpo, nach Petersen (die
Kunst des Pheidias, S. 129) Hestia, Aphrodite und Peitho,
nach Waldstein (Essays on the art of Pheidias, p. 166) in den
zwei verbundenen Gestalten Thalassa und Gäa, ist mit Grund
wieder zur ursprünglichen Annahme zurückgekehrt, wonach
die drei Gestalten als die Moiren (Parzen) zu betrachten sind,
welche nach Pindar (Olymp. VII. 64.) bei der Geburt Athenas
anwesend waren. (Furtwängler, Meisterwerke S. 246. Collignon.
Hist. de 1a Sculpt. Grecque 11., p. 30.) Der Zusammenhang
der ganzen Giebelgruppe ist in den Erläuterungen zu Taf. 109
gegeben. Im Britischen Museum zu London.
Pentelischer Marmor. Ueberlebensgrosse Figuren.
von drei Propheten. Viertes der fünf Brüstungsreliefs der
Kanzel in S. Andrea zu Pistoja, von welchen die drei ersten,
die Verkündigung und Geburt, die Anbetung der Könige und
der Kindermord in Tafel 63, 45 und X12 gegeben worden
sind. Vgl. die beigefügten Erläuterungen wie die Textvignette
mit der Gesamtansicht zu Nr. 45.
Marmorreliei
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Nzkcolö di Piero d'Arezzo, f 1456. Flarentinisrlze Kunst.
[llarrlznrslatuelierz der Verkündigung.
Die beiden Figuren zeigen die vermittelnde Stellung des
Künstlers zwischen der Schule des Andrea Pisano und den
Quattrocentisten, jedoch noch mehr in der Art der früheren
Werke Ghibertis als in jener des Donatello. Sie mögen
übrigens etwas älter sein als die beiden Statuetten gleichen
Gegenstandes, welche bei der Nischenädicula mit dem Matthäus
des Ghiberti an die Stelle der Fialen getreten sind (vgl.
Tafel 83). wenigstens erscheinen die letzteren von dem Ein-
fluss Donatellos mehr berührt. In der Opera del Duomo zu
Florenz.
Carrarischer Marmor. Unterlebensgross.
Unbekannter Meister
7j_ CÄW, Etruskisclze
(sag. 1' Arringatore j
des f]. oder f. Yakriz.
Kunst. Bronzesmtzzß einex Rerlners
I 2 5
Unäekannieaf Holzsclmitzer
alfarj Fränkische Kunst um
(des Kailzarinen-
1470. Zwei slelzende Ergel.
Dcr ältliche, hagere und bartlose Mann mit dem kurzen
Haar, in hochhinaufreichenden Schuhen, die Toga über die
Tunika, den linken Arm und die linke Schulter geschlagen,
erscheint durch die Haltung des emporgerichteten Hauptes
und der erhobenen Rechten als Redner wiedergegeben. Eine am
unteren Mantelsaum hinlaufende etruskische Inschrift giebt
nach Corssen (Sprache der Etrusker I, S. 712) au, dass der
Dargestellte Metilius hiess, dass die Statue von dessen WVitwe
Aulesi Clensi bestellt und dass sie von dem Toreuten Tenine
Tuthines mit seinen Gehilfen ausgeführt wurde. Treffliche
und für die prosaisch-realistische Kunst der Etrusker trotz
griechisch-römischer Einflüsse noch immer charakteristische
Arbeit der Spätzeit der römischen Republik. Gefunden in
Pila in der Nähe des trasimenischen Sees i. J. 1566. Im
Archäologischen Museum zu Florenz.
Bronze. Lebensgross.
Die beiden statuarisch ausgeführten Engel gehörten mit
einem dritten (Halbfigur in Relief) zu einer grösseren Gruppe
eines Altarschreins, in welcher ein Leichnam (die h. Katha-
rinaP), welcher auf einem Tuche liegend von den Engeln ge-
tragen wurde, die Hauptfigur bildete, (Essenwein, Katalog
der Originalskulpturen des Germanischen Museums, Nr. 272
bis 274..) WVie die Engel, so befindet sich auch der kunst-
verwandte Katharinenaltar im Germanischen Museum zu
Nürnberg.
Holzstatuetten. 0,72 m hoch.
x26
102.677? Banlemps (I) zWitte dex XV]. Yakrlz. Französische
Kunst. Bildnis der Clzarlotie de France.
1 2 3
Gzbmnni Pisano, f nach 1328-
reliqf der Kreuzzgung.
T asleanisclze K unst.
jßfawnar
Die Darstellung giebt Golgatha mit den drei Gekreuzigten,
links die ohnmächtig hinsinkende Mutter Christi, von Johannes
und den heiligen Frauen gestützt, rechts den bekehrten
Hauptmann und die erschreckt weichenden Juden, oben
schwebende Engel. An den begrenzenden Pfeilern erscheint
links die Gruppe der Evangelistensymbole, rechts eine Gruppe
Die dargestellte Prinzessin ist die Tochter des Königs
Franz I. von Frankreich und der Claude de France (vgl.
Tafel 96), in noch jugendlichen: Alter wiedergegeben. Sie trägt
das gewellte Haar in einer Netzhaube und über dem knappen
juwelenbesetzten Kleid den liliengestickten vorn geöffneten
Mantel. Die Büste ist ein Teil der neben dem Bildnisse der
Claude de France knieenden Figur auf dem Grabmal Franz I.
und seiner Gemahlin Claude in der Abteikirche von St. Denis,
welches Philibert Delorme 1555 errichtete und an dessen
plastischer Ausschrnückung auch Jean Goujon 1564 (F) und
Germain Pilon 1- 1590 beteiligt waren.
Marmor. 0,50 m hoch.
Skulplurenschntz I. Band;