Volltext: Klassischer Skulpturenschatz (Bd. 1)

ERLÄU TERUNGEN 
126: 
I2I 
Plzzkizkzs' Werkstatt. Anfang d" 11- Hälflß de: V- WIWL 
21. Clzr. Attisclze Kunxt. Marmorgrujrpe aus rlenz Oszywäel 
des Partheßzon. 
Die Gruppe befand sich der in Tafel 109 dargestellten 
Horengruppe gegenüber nahe an der rechtseitigen Ecke des 
Ostgiebels des Parthenon auf der athenischen Akropolis und 
liess in der Ecke selbst nur noch Raum für das nieder- 
tauchende Gespann der Nyx (Selene). Die Erklärung der 
drei herrlichen Frauengestalten, nach Michaelis (Parthenon, 
S. 165) Pandrosos, Thallo und Karpo, nach Petersen (die 
Kunst des Pheidias, S. 129) Hestia, Aphrodite und Peitho, 
nach Waldstein (Essays on the art of Pheidias, p. 166) in den 
zwei verbundenen Gestalten Thalassa und Gäa, ist mit Grund 
wieder zur ursprünglichen Annahme zurückgekehrt, wonach 
die drei Gestalten als die Moiren (Parzen) zu betrachten sind, 
welche nach Pindar (Olymp. VII. 64.) bei der Geburt Athenas 
anwesend waren. (Furtwängler, Meisterwerke S. 246. Collignon. 
Hist. de 1a Sculpt. Grecque 11., p. 30.) Der Zusammenhang 
der ganzen Giebelgruppe ist in den Erläuterungen zu Taf. 109 
gegeben. Im Britischen Museum zu London. 
Pentelischer Marmor. Ueberlebensgrosse Figuren. 
von drei Propheten. Viertes der fünf Brüstungsreliefs der 
Kanzel in S. Andrea zu Pistoja, von welchen die drei ersten, 
die Verkündigung und Geburt, die Anbetung der Könige und 
der Kindermord in Tafel 63, 45 und X12 gegeben worden 
sind. Vgl. die beigefügten Erläuterungen wie die Textvignette 
mit der Gesamtansicht zu Nr. 45.  
Marmorreliei 
124 
Nzkcolö di Piero d'Arezzo, f 1456. Flarentinisrlze Kunst. 
[llarrlznrslatuelierz der Verkündigung. 
Die beiden Figuren zeigen die vermittelnde Stellung des 
Künstlers zwischen der Schule des Andrea Pisano und den 
Quattrocentisten, jedoch noch mehr in der Art der früheren 
Werke Ghibertis als in jener des Donatello. Sie mögen 
übrigens etwas älter sein als die beiden Statuetten gleichen 
Gegenstandes, welche bei der Nischenädicula mit dem Matthäus 
des Ghiberti an die Stelle der Fialen getreten sind (vgl. 
Tafel 83). wenigstens erscheinen die letzteren von dem Ein- 
fluss Donatellos mehr berührt. In der Opera del Duomo zu 
Florenz. 
Carrarischer Marmor. Unterlebensgross. 
Unbekannter Meister 
7j_ CÄW, Etruskisclze 
(sag. 1' Arringatore j  
des f]. oder f. Yakriz. 
Kunst. Bronzesmtzzß einex Rerlners 
I 2 5 
Unäekannieaf Holzsclmitzer 
alfarj Fränkische Kunst um 
(des Kailzarinen- 
1470. Zwei slelzende Ergel. 
Dcr ältliche, hagere und bartlose Mann mit dem kurzen 
Haar, in hochhinaufreichenden Schuhen, die Toga über die 
Tunika, den linken Arm und die linke Schulter geschlagen, 
erscheint durch die Haltung des emporgerichteten Hauptes 
und der erhobenen Rechten als Redner wiedergegeben. Eine am 
unteren Mantelsaum hinlaufende etruskische Inschrift giebt 
nach Corssen (Sprache der Etrusker I, S. 712) au, dass der 
Dargestellte Metilius hiess, dass die Statue von dessen WVitwe 
Aulesi Clensi bestellt und dass sie von dem Toreuten Tenine 
Tuthines mit seinen Gehilfen ausgeführt wurde. Treffliche 
und für die prosaisch-realistische Kunst der Etrusker trotz 
griechisch-römischer Einflüsse noch immer charakteristische 
Arbeit der Spätzeit der römischen Republik. Gefunden in 
Pila in der Nähe des trasimenischen Sees i. J. 1566. Im 
Archäologischen Museum zu Florenz. 
Bronze. Lebensgross. 
Die beiden statuarisch ausgeführten Engel gehörten mit 
einem dritten (Halbfigur in Relief) zu einer grösseren Gruppe 
eines Altarschreins, in welcher ein Leichnam (die h. Katha- 
rinaP), welcher auf einem Tuche liegend von den Engeln ge- 
tragen wurde, die Hauptfigur bildete, (Essenwein, Katalog 
der Originalskulpturen des Germanischen Museums, Nr. 272 
bis 274..) WVie die Engel, so befindet sich auch der kunst- 
verwandte Katharinenaltar im Germanischen Museum zu 
Nürnberg.  
Holzstatuetten. 0,72 m hoch. 
x26 
102.677? Banlemps (I) zWitte dex XV]. Yakrlz. Französische 
Kunst. Bildnis der Clzarlotie de France. 
1 2 3 
Gzbmnni Pisano, f nach 1328- 
reliqf der Kreuzzgung. 
T asleanisclze K unst. 
jßfawnar 
Die Darstellung giebt Golgatha mit den drei Gekreuzigten, 
links die ohnmächtig hinsinkende Mutter Christi, von Johannes 
und den heiligen Frauen gestützt, rechts den bekehrten 
Hauptmann und die erschreckt weichenden Juden, oben 
schwebende Engel. An den begrenzenden Pfeilern erscheint 
links die Gruppe der Evangelistensymbole, rechts eine Gruppe 
Die dargestellte Prinzessin ist die Tochter des Königs 
Franz I. von Frankreich und der Claude de France (vgl. 
Tafel 96), in noch jugendlichen: Alter wiedergegeben. Sie trägt 
das gewellte Haar in einer Netzhaube und über dem knappen 
juwelenbesetzten Kleid den liliengestickten vorn geöffneten 
Mantel. Die Büste ist ein Teil der neben dem Bildnisse der 
Claude de France knieenden Figur auf dem Grabmal Franz I. 
und seiner Gemahlin Claude in der Abteikirche von St. Denis, 
welches Philibert Delorme 1555 errichtete und an dessen 
plastischer Ausschrnückung auch Jean Goujon  1564 (F) und 
Germain Pilon 1- 1590 beteiligt waren.  
Marmor. 0,50 m hoch. 
Skulplurenschntz I. Band;
	        
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