ERLÄU TERUN GEN
ZU
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Unöekannter Jlleisler. 1. 7llllfll. n. Chr.
was. Bronzestalue des sitzenden Hernzes.
flcllenis-
Räuzixcher
IO
[Weiden Ende de:
ei Bildnissmtuen.
Unöekannter j
Schule. Drei
F ranzii.
Auf einem Felsblock (modern) sitzt ausruhend Hermes,
die Rechte auf den Sitz gestützt, den linken Arm auf das Knie
des eingezogenen linken Beines legend, während das rechte
Bein lässig vorgestreckt und der Rücken leicht gekrümmt
ist. Gesicht und Augen sind etwas gesenkt. jedoch erst in
weiterer Entfernung auf den Boden blickend, der Mund ist
zum gesteigerten Atemholen geöFfnet. Die Flügelschuhe lassen
über die Bedeutung des Bildwerks keinen Zweifel. Nach
einem griechischen Motiv aus der Schule des Lysippos. Aus
llerculaneum. Im Museo Nazionale zu Neapel.
0,92 m hoch.
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Unäekannler jllgzlyler, 11. Yahrlz. 11. Clzr. I1. Pergarzzenisclze
Sclzule. Marmnrleopf des sog. sterbenden Alexander.
Das lockenumwallte, unbärtige Haupt, mit dem klagenden
Ausdruck des Erliegeus nach oben gerichtet und zugleich
gegen die rechte Schulter geneigt, ist das Bruchstück einer
ganzen Figur. Die auf einer entfernten Aehnlichkeit mit der
angeblichen Alexanderbüste des capitolinischen Museums wie
mit dem Kopf der Alexanderstatue der Münchener Glyptothek
beruhende Identifizierung mit dem grossen König von Mace-
donien ist durch die Entdeckung des pergamenischen Altars
gänzlich hinfällig geworden. Denn der Vergleich mit den
Reliefs jenes Altars setzt nicht bloss die Provenienz unseres
Kopfes, sondern auch den Umstand ausser Zweifel, dass der-
selbe zu einer Gigantenßgur einer Kampfgruppe gehörte.
Ergänzt ist ein Teil des Hinterkopfes, die Nase, und die
untere Hälfte des Halses samt der Büste. (Vgl. C. Friederichs-
P. Wolters, die Gipsabgüsse antiker Bildwerke in Berlin. 1885
N0. 1417. Phot. Brunn-Bruckmann, Denkmäler gr. u. röm.
Skulptur N0. 264.) In den Uffrzien zu Florenz.
Ueberlebensgross.
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Andrea Pzigano. f 1345. Flarentiner Schule. [Vlarrnarreliqfk
der Sclzgfalzrt und der Azkerbaues.
Die männliche Gestalt mit der Krone auf dem jugendlichen
Haupt trägt einen antikisierend drapierten, an der rechten
Schulter mit einer Agraffc geschlossenen Mantel über dem
langen Unterkleid, und in der Linken das nur noch im untern
Ansatze erhaltene Scepter. Die Bezeichnung als Karl V. von
Frankreich 1380), nicht ganz mit den Miniaturbildnissen
dieses Königs stimmend, ist lediglich traditionell. Dasselbe
gilt von der grösseren der beiden weiblichen Gestalten, an-
geblich Jeanne de Bourbon, Gemahlin Karl V, 1377),
Sie erscheint im Zeitkostüm, die Lilienkrone auf dem netza
urnhüllten Haar und einen casulaartigen Ueberwurf über
dem langen Gewand, das an den Hüften ein Prachtgürtel
urnschliesst, während ein Band mit Kleinoden von der Brust
bis zum Unterleib herabfällt. Die Rechte hält einen stilisierten
Lilienzweig, die Linke scheint ein Scepter getragen zu haben.
Die zwischen dem königlichen Paare stehende kleinere weib-
liche Gestalt, mit einer Krone ohne Zacken geschmückt, aber
der Königin ganz ähnlich gekleidet, soll jeannc d'Armagnac,
Gemahlin des Herzogs Jean de Berry 1337), darstellen.
Die drei lebensgrossen Steinstatuen schmücken den Kamin
der grossen Halle des Palastes der Herzoge von Berry, jetzt
Salle de Pas perdus des Justizpalastes in Poitiers.
I I
Andrea de! Vewowlzia 1435-1488. Florentinisrlia Srlmlc.
Knabe mit dem Deßhin. Bronzene Brwnnenjigur.
Ein geflügelter Kindergenius, bis auf ein schärpenartiges
Gewandstück nackt, scheint auf das Brunnenpostament herab-
zuschweben. einen zappelnden, als Wasserspeier dienenden
Delphin fest in beiden Händen haltend. Um 1476 im Auf-
trag des Lorenzo Magnilico als Brunnenfigur für Villa Careggi
gegossen, wurde das Werk durch Cosimo I. 1555 in den
Hof des Palazzo vecchio übergeführt. Der aus dieser Zeit
stammende Untersatz mit der Brunnenschale wurde nach einer
Zeichnung von Vasari durch Francesco Tadda hergestellt.
Lebensgrosse Figur. (Vgl. C. F. v. Rumohr. Italienische
Forschungen II. 1827. S. 303.)
I 2
Ein Nachen wird von drei Männern nach rechts vor-
wiirts bewegt. Zwei Männer im Leibrock handhaben
nebeneinander die Ruder, ein bärtiger langhaariger Mann
am Schiffshinterteil sitzend, scheint das Steuer zu führen.
Das Wasser ist oben in ruhiger Strömung, im Vordergrunde
in reicherem Wellenschlag (largestellt. Der Grund ist
rauh bearbeitet. Ein bärtiger Mann mit kurzer über
die linke Schulter herabfallender Tunika führt den Pliug,
dessen Handhabe er mit dem kräftigen rechten Arm leitet,
während er mit dem linken Fuss die PHugschar in die Erde
tritt. Den linken Arm streckt er vor, um das Gespann von
zwei Rindern zu Stacheln, welches mit sichtlieher Anstrengung
zieht. Dahinter eine weibliche Gestalt, ängstlich nach den
Tieren urnblickend und die Linke erhebend. Neben ihr
ein Baum in der Mitte, sonst rauher Grund. Von den sechs-
seitigen Reliefs an dem in seinen unteren Teilen seit 1334
von Giotto ausgeführten Campanile der Kathedrale von Santa
Maria del Fiore in Florenz, welchen Bau nach Giottds Tode
Andrea Pisano, und nach dem baldigen Rücktritt dieses
Francesco di Talente fortsetzte. Den Reliefs lagen wahr-
scheinlich Zeichnungen Giottds zu Grunde.
Peter Visclzer. Geb. nach 145a, f 1529. Aürnberger Schule.
Branzestatue des Könige: Arthur.
Der sagenumwobene König Arthur von England ist in
Phantasierüstung im Charakter des I5. Jahrh. dargestellt;
mit gekröntern geöffneten Visierhelm, reichverziertem Harnisch
über dem Panzerhemd, über Armen, Beinen und Füssen,
reichem I-Ialsschmuck und Schwertgehenk, die Linke am
Schwertgriff, die Rechte gesenkt. Wendung nach links, Auf
einer Tafel an der Plinthe der Name des Dargestellten und
1513. Die Urheberschaft Vischers ist zwar nicht völlig
gesichert, da aber Vischer 15x3 iooo H. für 12 groggg
messene Pillderx aus des Kaisers Kasse erhielt und der
Nürnberger Gesandte Kasper Nützel I 513 über die Ausführung
berichtet, besteht darüber kaum ein Zweifel. Zu den um
die Tumba des Kaisers Maximilian I. in der Hofkirche zu
Innsbruck gehörigen Bronzeslatuen gehörig, von welchen
die Mehrzahl der übrigen nach den Entwürfen des Augsburger
Malers Gilg Sesslschreiber von anderen Händen ausgeführt
worden ist. Hof-(Franziskanep) Kirche zu Innsbruck.
Ueberlebensgrosse Bronzeligur.