DOM
DER
CORDOVA.
Aber Heine hatte uns zum Besten gehabt; diese Säulen waren
keine Riesensäulen; es waren dünne Säulchen, nur einige
Meter hoch, die ohne Sockel vom Boden aufstiegen. Von
ihnen breiteten sich dann nach beiden Seiten Hache, reich
verzierte und bemalte Bogen in Arabeskenform aus; diese
trugen das Gewölbe, welches aber keine vgewalfge Kuppeh
ist, nur von geringer Höhe, über dem sich wieder ein anderes
erhebt, von einigen hohen Pfeilern getragen. Es ist eine
Harmonie von Linien, an die man sich gewöhnen_muss, und
die langsam Bewunderung erweckend auf uns wirkt.
Doch plötzlich wird man darin gestört. Nachdem man an
einigen hundert Säulen vorbeigegangen ist, belindet man sich
auf einmal auf einem freien Platz. Säulen, Gewölbe, alles ist
weggebrochen; hier ist ein Chor
Kerzen brennen, Weihrauch duftet;
und
wir
ein Altar aufgebaut,
befinden uns in einer
katholischen
Kirche.
grossen Gebäude
in diesem
Aber
kommt
es auf eine kleine Verstümmelung nicht an. je weiter wir
gehen, desto wunderlicher Llmfängt uns das Labyrinth. Das
Tageslicht, welches von draussen, von oben durch das Gewölbe,
oft durch die Seitenwände fiel und all die Säulen nur zum
Teil
beleuchtete,
und
das
Linien
auf
den
Boden
zeichnete,
zeigte uns
1i1it sanften
bizarre Lichteffekte und geheimnisvolle
Farbentönen und Schattierungen.
Winkel
Wir hatten aber einen nicht gerade glücklichen Tag ge-
wählt, um diesen berühmten Ort recht zu geniessen, denn an
einem Gewölbe des Gebäudes wurde entsetzlich geklopft und
gehämmert. Wir mussten an demselben vorbei und schwatz-
haft, wie ich immer bin, sprach ich so gut
wie ich mit meinem Spanisch zurechtkam, mit
und so schlecht,
dem Architekten,
der das Werk zu leiten schien. xOß sagte er, v Sie können
nicht glauben, wie oft hier etwas auszubessern ist ; hier etwas
zu stützen, da neue Steine einzusetzen und oft etwas ganz
abzubrechen, damit es nicht einstürzt. Die zahlreichen Thore