ESCORIAL
mit
dem
Rücken
nach
innen
standen,
sodass
der
Besucher
nicht sehen konnte, was hier zu finden war. So lernen die
Gläubigen. Nur die Auserwählten dürfen wissen. Die Wissen-
schaft ist nicht für alle; man könnte sie missbrauchen. Möge
sich gegenwärtig auch alles popularisieren; innerhalb dieser
Mauern huldigt man diesem Grundsatze nicht. Der ganze
Ton dieser Umgebung ist ängstlich und schwer.
Nur die Kirche ist herrlichj wenn man diese hnsteren Ge-
mächer durchschritten und einige Stufen heruntergeht und mit
entblösstem Haupt in die Kapelle eintritt, dann strahlt aus
der hohen, von prächtigen mit grossen und kleinen Ornamenten
verzierten Marmorsäulen getragenen Kuppel nach allen Seiten
das herrliche Licht. Auf dem Chor und neben dem Haupt-
altar
beünden
sich
schöne
Fresken von
Italienern,
und
kunst-
volle
Basrelicfs
erhöhen
den
Reichtum
dieser
Wände.
Aber
dies
auch
alles.
Kommt
1'113.11
durch
die
Sakristei
das
eigentliche königliche Schloss, dann sind die Zimmer wieder
klein und hnster, ohne etwas Bemerkenswertes, und wenn man
sie alle clurchschritten hat, dann kommt man an das eigent-
liche Zimmer, in dem der alte, lange Jahre kranke König
lebte und starb. Das Zimmer ist dunkel; sein Schreibtisch
steht
noch
und
ich
bemerkte
Betstuhl,
einen
auf
den
ich
mich
setzte.
Da
sah
iCha
dass
ich
allein War;
meine
Gefährten
schienen
kein
Interesse
diese
für
dunkle
Einsamkeit
haben,
aber unser Führer zeigte
diesem Raum unmittelbar
mir noch, wie der
neben seinem Bett
König hier in
eine hölzerne
Wandbekleidung verschieben und die Messe hören und seine
Gebete mit denen des Priesters vereinigen konnte. In Gedanken
sah ich den alten, unglücklichen, kranken und doch mächtigen
König auf seinem Lager ausgestreckt; da lag er mit seinem
grauen Haar, seinem Iinstern Gesicht und der dicken auf-
geworfenen Unterlippe, seine Augen strahlten hell aus dem
faltigen Gesicht und in der Hand hielt er ein grosses beschriebenes