STIERKAMPF.
Tausende
Eingänge
Hüte und
Rossen herab die Menge übersahen. Tausende und
Neugieriger bestürmten gleich uns die verschiedenen
des Gebäudes; mit Ellbogenstössen und der Gefahr,
Brillen einzubüssen, kamen wir endlich hinein.
Immer das prächtige Schauspiel dieses grossen, runden
Bogens, über den die reine blaue Luft, die Sonne die Schatten-
linie wirft, die das halbe Gebäude einhüllt. Alles war über-
füllt, fröhliches Schwatzen, Suchen nach Plätzen, von der einen
Treppe nach der andern kletternd, Apfelsinenwerfen aus!
der Arena nach oben und Geld und Papierchen nach unten.
Mit der unentbehrlichen Cigarrette im Munde standen Trupps
Spanier zusammen und besprachen mit viel Gebärden die Vor-
züge der Stiere, und Tausende lachender, zierlich gekleideter
Sehoritas konnten die Fächer nicht schnell genug bewegen,
um sich Kühlung zu verschaffen. Endlich sah ich, dass etwas
besonderes geschah. Die Ratsherren waren in ihrer Loge
erschienen, jeder eilte auf seinen Platz, die Musik setzte ein.
Als die Musik noch spielte, kamen in prächtigem Aufzuge
die Teilnehmer an dem Kampfe in malerischer Kleidung, mit
ausfestonnierten Röcken, seidenen Kniehosen, Seidenstrümpfen
und flachen Schuhen. Einige zu Pferde mit Lanzen bewaffnet,
andere mit roten Mänteln um die Schultern oder auf dem Arm.
Es sah aus wie eine Hochzeit mit glänzenden Kostümen.
stellten sich vor den Ratsherren auf. Der Anführer
Alle
der
Truppe, der Espada, begrüsste den Gemeinderat und die
jauchzende Menge und warf sein Sammtbarett hoch in die Luft;
da erklang das Zeichen, ein kreischendes Trompetensignal,
und der erste Stier stürmte in die Arena.
Solch einen Sensationsmoment kann nur ein Stierkampf
bieten; man hält betroffen den Atem an beim Anblick des
wüsten Ungeheuers, das aus der Oeffnung springt. Seinen
gewaltigen Kopf mit den Hörnern hält er bereit, aber er
ist zuerst verwirrt durch die glänzende Umgebung; ungeduldig