Volltext: Spanien

BURGOS. 
Ein Landweg, nur für Fussgäng-er passierbar, mit Kiesel- 
steinen belegt, mit kurzem Gras und Moos bewachsen, war 
unser Spazierweg nach dem nahen, berühmten Kloster. Wir 
kannten nichts angenehmeres, als ohne NVegweiser durch dieses 
fremde Land zu irren; da auf dem ganzen Wege kein Bauern- 
hof oder sonst etwas lag, sahen wir das alte Gebäude bereits 
VOH 
Ferne. 
Es war ein LIITIHIEIUGTICF Platz, auf den wir durch eine halb 
verfallene Pforte traten. Ein grosser, Wüster Raum, von 
fremden UnkrautpHanzen überwuchert, uneben, mit Steinen 
und Sträuchern. Am Ende desselben ein grosses Gebäude, 
dessen Eingang mit einem hohen, mit schönen Bildhauer- 
arbeiten verzierten Thor verschlossen war. Hier sass auf 
der grossen Marmorschwelle ein armseliges Geschöpf in male- 
rischem Elend. Aus einem Haufen Tücher und Lappen 
schaute ein feingezeichneter Frauenkopf hervor, umringt von 
dichten schwarzen Locken; mit ihren braunen Armen drückte 
sie ein bleiches, mageres Kindchen an ihre blosse Brust. 
Unbeweglich sass sie da, als träumte sie und bemerkte uns 
nicht, aber als wir näher kamen, richtete sie sich auf, be- 
wegte den grossen Klopfer und kauerte dann wieder nieder 
in Erwartung des Almosens, das sie für den Dienst, den sie 
dem Besucher des Klosters erwies, zu empfangen hoffte. 
Wir hatten nicht viel Zeit, die dunklen, braunen Farben- 
schattierungen und die nackte Armut dieser spanischen Bettlerin 
zu studieren, denn die grosse Gestalt eines weissgekleideten 
Mönchs mit kahlem Haupt und blossen Füssen erschien auf 
der Schwelle. Wir fragten, ob es erlaubt sei, einzutreten. 
Es erfolgte keine Antwort. Das kahle Haupt zur Erde ge- 
neigt, zeigte er nach innen, zum Zeichen, dass wir eintreten 
sollten. Die Thür fiel hinter uns zu, und alles war wieder- 
still, still wie ein Grab. 
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und
	        
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