BURGOS.
seltsamen Bilder hoch in dem Gewölbe; er schloss vergoldete
Gitter zu marmornen Prachtgräbern auf und öffnete die Kapellen,
in denen nur an einzelnen Tagen Gottesdienst abgehalten
wurde. Er schob Gardinen von herrlichen Gemälden zur Seite
und entzündete kleine Kerzen, um uns in einigen Ecken die
XVunder der Verzierungen zu zeigen. So wanderten wir mit
unserm geistlichen Führer von einem Ende der Kirche zum
andern, stiegen auf den mit herrlichen Bildhauereien verzierten
Chor und gingen die Treppen hinunter nach einem dunklen
Grabgewölbe. WVir fragten ihn, 0b diese Arbeit sein ganzes
Leben lang nicht sehr eintönig sei, aber mit Nachdruck er-
widerte er, dass er sich glücklich preise, in so frommer Um-
gebung leben und sterben zu können. Es war seine heilige
Ueberzeugung, und wir fühlten, dass er glaubte, niemand
könne sich ruhig niederlegen, wenn er nicht ein gläubiger
Katholik wäre, und dass die Segnungen des katholischen
Glaubens allein uns mit dem irdischen Dasein aussöhnen
können.
Hessen
Wir
den
Mann
sein
Glaubensbekenntnis
ruhig
aussprechen; wozu ihn
unsere Pesetas, und er
mit Fragen quälen;
dankte freundlich.
wir
gaben
ihm
Die Sonne, das grosse, helle Licht, brachte uns wieder
in die übliche Reisestimmung; wir lachten und scherzten wieder,
als wir das holprige Pflaster von Burgos unter unsern FÜSSCH
fühlten, und halfen dem Eseltreiber, seine Tiere mit Geschrei
und Schlägen durch die engen, krummen Strassen zu führen.
Wir spazierten auf dem Espelon, einem herrlichen Platz, umher,
besahen uns die exotischen Pflanzen, die dort standen und
amüsierten uns mit den braunen, bunt gekleideten Mädchen,
die schwatzend und umringt von vielen Kindern auf und ab
gingen. Wir "traten in Kaffeehäuser ein, die jetzt um die
Mittagszeit bereits "überfüllt waren und in denen eine Menge
Leute in einem dichten Cigarettenqualm sassen, würfelten und
spielten.