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BURGOS.
verlassen,
bewaffnet
und wie echte spanische Reisende mit langen Stöcken
und in bequemer Reisekleidung, fuhren wir nach der
Stadt unserer Bestimmung.
Nach einer Reise von wenigen Stunden zeigte sich uns ein
Ort, der von dem soeben verlassenen sehr abwich. Die Luft
war rauh, der Wind scharf, überall, wohin wir sahen, eine
Landschaft von Steinblöcken und steilen Abgründen, hier und
da mit tiefen Höhlen, die wie dunkle Augen in den grauen
Felsen eingedrückt waren.
Die harten, scharfen Linien der Berge hoben sich gegen
die graue Luft wie eingestürzte Burgen und Türme ab, und
manchmal wie Rücken von riesenhaften Tieren. Wenn sich
die Linie senkte, erhoben sich in weiter Ferne andere Berg-
gipfel und dahinter wieder andere; unwirtsame wüste Thäler
waren es, die diese öde Landschaft unter dem grauen Himmel
zeigte; der Hintergrund für ein Teufelsdrama.
Die schweren Steinmassen werden endlich von Tunneln
durchbrochen, einer und noch einer und sieh da! wir haben
die Aussicht auf den klassischen Ebro. Während dieser langen
Fahrt hat sich die Landschaft verändert, grosse prächtige Bäume
stehen am Ufer des Flusses, der in Windungen durch ein
grünes Thal strömt. Als wir durch die Städtchen Miranda
und Pancorbo fuhren, bot sich uns ein sehr schönes Panorama,
bis wir wieder auf eine dürre Heide kamen, auf der Burgos
liegt.
Die Enttäuschung, die der Fremde beim Betreten solch einer
alten spanischen Stadt empfindet, ist gross. Alles ist wüst
und baufällig. Der Bahnhof, die Beamten, die Einwohner,
alles sieht heruntergekommen aus, und man hat das Vergnügen,
in jeder Stadt das Zollamt zu passieren.
Ein armer Mann zeigte uns ein niedriges wackliges Fuhr-
werk, den Omnibus unseres Hotels; es war Abend und wir
sahen wenig von der schlecht erleuchteten Stadt, es ging über