UNTERWEGS.
die sich in der Wasserfläche spiegeln; schade,
gleich eine Studie davon machen kann. Es
dass man nicht
ist nirgends so
schön
bei
UYIS.
ln Belgien werden in der That die Landschaften, die Fern-
sichten, die Häuser und Figuren viel weniger anziehend, aber
wir kamen rasch vorwärts, kniffen unsere Augen bei den
Festungswerken von Antwerpen zu und stiegen in Brüssel,
unserem ersten Aufenthalt, aus.
Natürlich hatten wir gedacht, uns in Brüssel früh zur Ruhe
zu begeben, aber unser Kellner kam katzbuckelnd und dienernd
auf uns zu und fragte, 0b er für uns Plätze zu Wagners wTristan
und Isolclee bestellen solle, ß eine schöne Abendunterhaltunge,
wie er es nannte, und so Gelen wir denn am Anfang unserer
Reise den leidenschaftlichsten Liebesbeteuerilngen, die in der
Musik geschrieben sind, in die Arme.
Ach! ich hätte lieber den Himmel vor mir aufgehn sehen
in Figaros Hochzeit; aber auch dieses Meisterwerk wollte ich
kennen
lernen
denn
wieviel
schönes
giebt
nicht
und
wenn es
Herzblut
auch nicht just das einzige
bewegt, so trifft es uns doch,
ist,
als
was unser eigenes
ob es aus derselben
Atmosphäre käme, in der wir selbst leben und jubeln. S0
gingen wir denn hin; da sass ich und liess die Ströme der
herrlichen Harmonien von Xlfagners Schöpfung über mich
ergehen; ich wollte bis zu Ende bleiben, bis zum endlichen
Ende, und als ich ermüdet und bedrückt durch all das Gesehene
und
Gehörte
wie
eine
Erlösung
den
Vorhang
fallen
sah,
blickte
ich
mich
nach
meinen
Gefährten
wAhM sagte der Diener, vces messieurs n'y ont pas tenuß
S0 ging ich allein im Mondschein träumend und nachdenklich
nach meinem Hotel. Hatte ich mich amüsiert, war ich entzückt
von dem Zauber, der mich umgeben hatte? Ich konnte mir
keine genaue Rechenschaft davon geben, ich stand unter einem
unbeschreiblich nervösen Eindruck durch die Musik von Liebe