Volltext: Spanien

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VALENCIA. 
NACH 
man über den kleinen Fluss Manzzmares. 
Wohl klein, 
aber durch 
seine gewundenen Ufer, an denen grosse Baume wachsen, und 
durch die Menge Pflanzen mit wunderlichen Blüten, die auf der 
Wasserlläche liegen, sieht dieses Flüsschen wohlgefällig aus; 
hunderte von Vögeln flogen hin und und her, und ich stellte 
mir vor, dass hier abends ein herrlicher Spazierweg sein 
müsste; aber, wie es uns so oft ging, der Zug führte uns 
unbarmherzig weiter und gab nur stets etwas neues, um uns 
zu trösten. Steingruben erschienen, in denen man eine Menge 
Menschen Kalkercle in Karren und Wagen wegfahren sah. Dann 
eilt man über den Tajo und kommt an Kornfeldern, von Obst- 
bäumen umringt, vorbei nach Aranjuez. "Wegen der wenigen 
Worte Schillers kann man nicht umhin, diesem Orte seine 
Aufmerksamkeit zuzuwenden. Der Zug hielt einen Augenblick. 
Es war ein hochgelegenes Städtchen, das mit seinen weissen 
Mauern und Türmen in der Luft zu hängen schien, so fein 
und tief war die Farbe des ilmringenden Gebirges, das durch 
die Bäume hin das Städtchen hier und da sehen liess. Auf 
einem Seitenwege sahen wir Schulkinder gehen, erst die kleinern, 
dann die grösseren, welche von zwei Lehrerinnen begleitet 
wurden; sicher Nonnen eines in der Nähe gelegenen Klosters, 
vornehme, lange, schwarze Gestalten mit weissen Hauben; 
grosse Kreuze hingen an langen Kordeln, die bis zu den Knieen 
reichten. Wir hörten singen, aber die Lokomotive übertönte 
alles, und wir fuhren weiter. 
Salzgewässer jetzt, die allem ein ganz anderes Aussehen 
geben; die Ränder des Wassers weiss von dem Salz. Weiter 
grosse Flächen, wo Rinderherden grasen, und dann eine Linab- 
sehbare Fläche mit Windmühlen  in der That Windmühlen 
 aber hier sind sie vielmehr gemacht, um damit zu fechten, 
als bei uns, ja! man denkt immer an Don Quichote, wenn 
man Spanien bereist, und Sancho Pansa und der Ritter selbst 
erscheinen oft vor uns unter der Voiksmenge.
	        
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