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SPAZIERGÄNGE.
Ich sah deshalb befremdet auf, als ein junges Mädchen, eine
Dame, die ich bereits im Hotel gesehen hatte, mit einer
Brille, einem grossen Sonnenschirm, Malkasten und Mappe
bewaffnet, auf meiner Bank Platz nahm. Nachdem sie Sonnen-
schirm und weiteres Gepäck niedergelegt hatte, wurde meine
Rolle als Eremit aufgehoben durch die Ankunft dieser eng-
lischen Miss; sie war anscheinend ermüdet von einem langen
Spaziergang und genierte sich nicht, neben mir Platz zu
nehmen.
wNunß dachte ich, weine junge Kolleging und fasste Mut,
sie anzusprechen, und zu meinem Vergnügen war sie durch-
aus nicht zu prüde, um mir zu antworten. Ich begann ein
Gespräch über das Müdewerden, wenn man hier herauf und
herunter geht, und dann noch arbeiten will. wYGSß sagte
sie sofort, wmeine Verwandten machen eine Tour per Wagen
in die Umgegend; ich nahm mir vor, allein etwas zu romanti-
sieren; sie holen mich hier ab. (r
Sie sah sehr niedlich aus in ihrem grauen Kostüm und mit
ihren freihängenden blonden Locken, auf denen ein hübsches
Hütchen befestigt war; selbst das Pincenez, das ihre Augen be-
deckte, stand ihr nicht schlecht. Nachdem sie einige Augenblicke
vor sich hingestarrt hatte, wandte sie sich mir zu. wSirß
sagte sie, wsind Sie nicht einer der Dutch painters, die in
dem Hotel logieren, wo auch wir
Ich nickte bejahend.
wAchle sagte sie, w Sie könnten
wir
wohnen M
einen
mir
grossexl
Gefallen
thun. a
Ich sah erstaunt auf, aber sie suchte aus ihrer Mappe
einige Blätter und sagte bescheiden lachend: ßFinden Sie es
indiskret, dass ich Ihnen einige meiner Zeichnungen zeige?
Ich würde so gerne das Urteil eines Künstlers über meine
Arbeit hörenß sGewissla sagte ich, ßwenn Sie es so gerne
möchten. Ich muss Ihnen gestehen, es ist mir schon öfter passiert,