ZIGEUNER.
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Zigeunerstadt zurückkehrend, vor einem vorspringenden Berg
anhielten, fand ich es hier auch schon polizeiwidrig genug.
Dieser Berg war steil und zeigte nichts als kahle Wände; am
Ende nur war eine Thür, die in einer der Wände angebracht
war. Unser Kutscher kroch mit Mühe die steilen Steine
und
wir
hinauf
hörten
klopfte
etwas
wiederholt an der einzigen
knarren, die Thür öffnete
Thür
sich,
Endlich
und der
Kopf eines sehr alten Kerlchens
zu sehen, 0b Gefahr im Verzuge
schaute um
sei; als er
die Ecke,
aber den
11111
be-
kannten
Bartok
bemerkte,
kam
zum
Vorschein.
Es
war
ein kräftiger Mann, der wahrscheinlich durch Trunksucht und
Betteln früh gealtert war. Einen grünen Filzhut mit Quasten
hatte er nun aufgesetzt, das war seine ganze Uniform, denn
auf seinem knochigen, schwarzen Hals und Körper hatte er
ein Hemd voll Löcher, während eine rotgestreifte, enge Hose
und ein dicker, kurzer Stock, den er fortwährend hin und
her schwenkte, seine Toilette vervollständigte. jetzt wurden
Unterhandlungen zwischen Hauptmann und Zigeuner ange-
knüpft, er mit seinem Stock, der andere mit grossen Gebärden,
mit Händen und Kopf; der Mann wollte uns selbst sprechen,
aber ein Gelächter antwortete ihm, und so liessen wir denn
die
unsern einheimischen Führer di
bringen.
Es war wohl ein sonderbare:-
Führer
Sache
für
11115
Ordnung
Zug
abends
dieser
wilden,
hier
und
da
durch
eine
schlecht
leuchtende,
flackernde
Laterne
erhellten Gegend; die Lichter der Häuschen glänzten wie
kleine Sternchen über die hoch und niedrig gelegenen Stein-
klumpen. Unterstützt von unserem Führer und auf unsere
Stöcke gestützt, kletterten wir die lästigen Steine hinauf zu
der Wohnung des Hauptmanns; aber der Eingang derselben
gab uns keine grosse Vorstellung von dem, was uns geboten
werden sollte und so war es auch. Eine kleine Treppe
führte in ein ärmliches Zimmer, in dem nur einige Stühle