DIE
ALHAMBRA.
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kahlen Wände
stehen
da
verblasst
und
entfärbt,
und
mit
ihren
Sprüchen sind auch die Verzierungen fast unsichtbar geworden.
Es musste noch mehr besichtigt werden; eine kleine, dunkle
Treppe brachte uns nach unten in die Badezimmer. Wenn
hier auf einem seidenen Divan die schöne Scheherazade liegt,
und es hier nicht, wie jetzt, feucht und schimmlig ist, Sondern
nach Myrrhe und Kräuteröl riecht, dann muss es schön ge-
Wesen sein. Dann
riechendes Wasser
strömte sicher durch jene Leitungen wohl-
in die Marmorbecken, und der Mauren-
könig,
der
hier
auf
leisen
Schuhen
eintrat ,
während
dem
kleinen, oben in der
Eunuchen eine sanfte
Mauer
Musik
angebrachten Orchester einige
anstimmten, um sein Kommen
zu melden, das
wir nüchternen
muss alles entzückend gewesen sein; aber
Besucher mit unsern Reiseschuhen, die hier
verursachen,
unnützes Geräusch
mit unsern
Stöcken und Brillen,
was thun wir hier? Wir sehen nach den offenen Rosetten,
die künstlich oben hineing-earbeitet sind und das Licht von
oben eindringen lassen. Wir sehnen uns wieder nach diesem
Licht
und
verlassen
schnell
diese
unterirdischen
Kellerchen,
um
lieber
noch
einmal
mit
Andacht
die
Zimmer
kleinen
oben
besuchen,
WO
man
erstaunt
nach
den
überraschenden,
perspektivischen Linien und Richtungen sieht, die dies rätsel-
hafte Gebäude bietet. Ich sage rätselhaft, denn man kann
jetzt unmöglich sagen, wozu dieses Gebäude diente oder
besser, wie es gebraucht wurde. Der Saal der Gesandten,
der beiden Schwestern oder der mit dem Löwenbrunnen,
nichts
kann
UHS
das
Leben
der
Bewohner
veranschaulichen ;
man steht überall still, um kleine Einzelheiten zu bewundern
und künstlich angebrachte Verzierungen in der Nähe zu be-
trachten. Es ist dort ein kleiner Raum, den man erreicht,
wenn man die obere Galerie zu Ende geht. Er hat den
schönen Namen wel mirador de la Reinax, das Boudoir
der
Königin
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kann
denken,
dass
sie
hier
gesessen