146
RONDA.
ihm, dass ich erstaunt war, dass er so schnell Feuer machen
konnte. Da stand er wieder auf, lief suchend ein Ende
weiter und kam mit zwei Stöckchen zurück; er zeigte sie mir,
aber ich begriff noch nichts. Nun legte er darauf ein kleines,
hartes Grashälmchen und begann darauf zu pfeifen, dass es
bis in die Ferne gellte, Darauf nahm er seinen Stock und
schleuderte ihn so hoch in die Luft, bis er beinahe unsicht-
bar wurde, und fing ihn dann wieder ruhig und geschickt auf.
xDas ist gutß bedeutete ich ihm, ßwenn die Adler auf Deine
Herde zukommenyi er machte,eine Gebärde von Angst und
Schreck, als er begriff, dass ich einen Adler meinte, und
machte das Kreuzzeichen auf seiner Brust. So war dieser
junge Knabe ein guter Zeitvertreib für mich, und wenn seine
Ziegen mir allzunahe kamen, nahm er seinen Stock und liess
sie allerlei Sprünge machen, aber unterdessen sass ich noch
immer und wartete auf die, die kommen mussten. Bereits
hatte ich den Plan gefasst, mit meinem jungen Gefährten
hinter seinen Tieren nach oben zu klimmen, als ich endlich
die mir wohlbekannteu Stimmen hörte und das Triumvirat
wieder vor mir stand, laut erzählend von all dem Schönen,
das sie gesehen hatten. Sie begriffen durchaus nicht, wie
das immer der Fall ist, dass sie zu lange geblieben waren.
Ich brummte etwas in den Bart; aber die Lebhaftigkeit, die
sie mitbrachten, und der komische, unverständliche Abschied
von meinem Hirten brachten meinen Humor wieder in Ord-
nung. Singend und fröhlich ging der Zug wieder geraden
Wegs nach oben, und als wir wieder auf der Felsenplatte,
worauf Ronda gebaut ist, angekommen waren, stiegen wir ab
und sahen mit Genugthuung längs dem Berg nach unten,
dessen steile Wände uns so viel Schönes gezeigt hatten.