Volltext: Spanien

AFRIKA. 
Im Schatten, mit dem einen Arm nachlässig an die Wand 
gelehnt und mit der rechten Hand mit einem dünnen Bambus 
spielend, sass der Hauptmann. Auf seinem braunen Haupte 
trug er einen hohen Turban, und seine ganze Gestalt war in 
eine elegante, weisse Gewandung, die von seiner breiten, nackten 
Brust bis auf seine blossen Füsse fiel, gehüllt. Verächtlich 
sah er auf die Koffer und Packete, die zu seinen Füssen 
niedergelegt wurden; er winkte mit der Hand, und wir konnten 
gehen. Geleitet durch unsern Führer waren wir bald in einem 
englisch eingerichteten, mit allem Comfort, an den wir leider 
so gewöhnt sind, versehenen Hotel. 
Es ist sonderbar, wie die Natur über uns Herr ist, denn 
obgleich ich, in meinem Zimmer angekommen, die Absicht 
hatte, mich zu baden, umzukleiden und zu schreiben, setzte 
ich mich still auf das Sofa und fiel, ohne dass ich es be- 
merkte, umgeben von meinen Koffern, noch in Reisekleidern 
und ohne jemanden, der sich um mich bekümmerte, in einen 
leisen Schlaf. Ich konnte so ungefähr eine halbe Stunde ge- 
sessen haben, als ich durch Geräusch und Schritte geweckt 
wurde; aber als ich meine Augen öffnete, glaubte ich noch, 
einen schlimmen Traum zu haben. Ein Kerl, schwarz wie 
ein Nigger, mit einem weissen Hemde an, schwatzte etwas 
Unverständliches und grinste mich mit einem Mund voll der 
grösstexi und weissesten Zähne, die ich je gesehen habe, an. 
Ich glaubte, dass ich ermordet werden sollte, aber der grosse 
Kerl holte aus seiner Brust ein sehr kleines, arg beschmutztes 
Buch und bat mich, es einsehen zu wollen, Nun begriff ich. 
Es war ein Eseltreiber und Dienstmann, der sich bei mir 
anbieten kam, und die Zeugnisse seiner besonderen Tüchtigkeit 
und Ehrlichkeit standen in dem Buch, englisch und französisch 
unterzeichnet, natürlich durch Namen, die ich nie hatte nennen 
hören. Er sprach zwar englisch und französisch, aber nur 
für Araber verständlich, er verstand mich wenig und ich ihn
	        
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