Volltext: Spanien

AFRIKA. 
heree. Aber der braune Barbar mit der grossen blauen 
Mütze auf seinem schwarzen Kraushaar, der auf dem Rand 
der schaukelnden Schaluppe sass und seine groben Beine hin 
und her baumeln liess, gab das Zeichen und wir fuhren von 
dem Dampfer ab auf die grosse Wasserfiäche hinaus, direkt 
auf Tanger zu. 
Ich kann nicht leugnen, dass für denjenigen, der an seinen 
täglichen Lehnstuhl gewöhnt ist, dieses Schaukeln auf offener 
See etwas erschreckendes ist. So wie wir da lagen, zwischen 
Packeten verstaut und aufeinander gepackt, schien es, als 0b 
wir, auf der unendlichen NVasserHäche liegend, vorwärts 
schwammen. Plötzlich kamen wir in die Gefahr, in die Nähe 
eines grossen Schiffes zu geraten, Das Rudern musste ein- 
gestellt werden, dann wieder vorwärts; nun näherte sich der 
Felsen schon mehr und mehr; wir unterschieden die sandige 
Küste, die hin und her laufende Menge, die uns erwartete  
mit einem Stoss waren wir an Land. 
Unterstützt von allerlei Armen und Händen, die man nicht 
unterscheiden konnte, stiegen wir aus. Kein Omnibus, kein 
Hoteldiener, nur ein Drängen und Stossen, um das Gepäck 
auszuladen und fortzutragen. Durch unsern in dieser Aufregung 
ruhig bleibenden Führer lief alles gut ab, und wir standen 
nach einigen Schritten auf afrikanischem Boden vor den Zoll- 
beamten des marokkanischen Sultans.  Welche Gestalten! 
Diese erste Begegnung mit dem herrschenden Moslem ist in 
der That bemerkenswert. Nichts erinnert hier an ein euro- 
päisches Bureau oder dergleichen. Ausserordentlich gleich- 
giltig für alles, was den Fremden betrifft, starren die Beamten 
uns an. Es war, als ob der Sultan diese Männer ausgesucht 
hatte, um den Gegensatz in Figur und Kleidung zu dem 
Europäer zu zeigen. Kein Zeichen oder Merkmal war an 
ihrer Kleidung zu entdecken; die Gestalten und Haltung der 
Vorgesetzten zeigten an, dass sie hier das Kommando führten.
	        
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