Volltext: Spanien

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AFRIKA. 
wahres Gefecht zu liefern. Man riss sich gegenseitig Koffer, 
Packete und Kleidungsstücke aus der Hand, rannte Thür aus 
und ein mit Schimpfen und Schreien. Endlich trat ein Herr 
ein, setzte sich in ihre Mitte und gebot Ruhe. Jeder schien 
ihn zu fürchten. Und in der That, er sah furchterregend 
aus, hohe Stulpstiefel, kurze Hosen und Jacke aus dunklem 
Sammet, kostbare Ringe an beiden Händen und einen Schnurr- 
bart, 
WOTELH 
viel 
drehen 
hatte. 
Er 
brachte 
alles 
ZUF 
Ruhe, 
und 
wir 
vernahmen 
bald, 
dass 
der 
Gesandte 
des 
Königs von Spanien beim Sultan von Marokko sei, der nach 
hier gekommen war, um morgen mit demselben Dampfer, den 
auch wir benutzen wollten, nach Tanger zu fahren. 
Da wollten wir hin: Afrika, Marokko, Tanger, Ein neuer 
Erdteil, ein mohamedanischer Staat; die Hitze und die See- 
reise 
übersehend, 
sahen 
wir 
dem 
dunklen 
Afrika 
mit 
11611- 
gierigen Blicken entgegen. 
Das hatten wir auf unser Reise noch nicht erlebt, sieben Stunden 
auf See und nicht die besten Seefahrer; 
aber 
ich rechnete darauf, 
dass mir die neue Umgebung genügend Ablenkung bieten 
würde, und so war es auch. Der Morgen unserer Abfahrt 
war sonnig und frisch, die tropische Wärme machte sich be- 
rmerkbar, wurde aber von einem leichten Winde herrlich 
gemildert. Der uns erwartende Dampfer lag schaukelnd auf 
dem Wasser. Das Zeichen wurde gegeben, und jeder 
richtete sich auf das bequemste ein; und als ich schon 
eine Weile über die breiten Wellen fuhr, beschäftigte mich 
nichts als die Hunderte fremder Dixige, die sich um mich 
hin bewegten. Zuerst das Meer,  ja, das mittelländische 
Meer ist blau, als sei es mit Indigo bemalt, aber das ist 
nur der Grundton, das Glänzen der flimmernden Wogen, die 
Wolkenschatten, der Reflex der vorüberfahrenden Schiffe 
auf dem Wasser, die Luftspiegelung der hellen und dunklen 
Wolken giebt dem blauen Wasser eine tausendfacbe Schattierung",
	        
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