Volltext: Spanien

IQIRCHENFEUFE. 
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Brust zierte. Darauf fragte sie schalkhaft, 0b ich nachher nicht 
eine Runde mit ihr tanzen wollte. Auch meine Freunde wurden 
dadurch überrascht, dass jeder eine der Damen zur Gesellschaft 
bekam, und der Restaurateur setzte, als 0b es so bestellt war, 
ein kleines Tischchen vor uns, worauf eine grosse Steinschale 
mit dampfendem Wein, Löffel und Glaser standen. Da sassen 
wir nun wie gemütliche, alte Freunde, wenig miteinander 
sprechend und viel lachend, denn die reizenden Verführerinnen 
"verstanden eigentlich nichts von unserem Spanisch und amü- 
sierten sich über unsere Verlegenheit und über unsere fremden 
Manieren. Auch einige der Männer nahmen ihr Glas und 
tranken auf unsere gute Reise, und wir begriffen nun, dass 
man uns gebrauchte, um einmal auf unsere Kosten zu schwelgen. 
Aber hier in Spanien ist alles mit einigen Pesetas zu bezahlen, 
und wir liessen den Leutchen vollauf Freiheit, unsere Gross- 
mut zu missbrauchen. Der Wein und die Fröhlichkeit thaten 
ihre Wirkung, und ich glaube, dass wir nach und nach in den 
Zustand kamen, dass wir Arm in Arm gingen und uns aller- 
hand Liebes erzählten. Meine Reisegefährten tanzten und 
sangen mit; fröhlich und vertraulich wurden wir beim Abschied 
umarmt und geküsst. Es war sehr spät geworden, und wir 
gingen auf gut Glück in die dunkle Nacht hinein, durch die 
uns unbekannten Strassen von Sevilla, unser Hotel aufzu- 
suchen; der Gott der Trunkenen beschützte auch uns, und 
wir kamen wohlbehalten dort an, wo wir hin mussten.
	        
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