selbe nach hinten wie ein Schwanz oft ellenlang herabFiel (36. s. in); den untcrcn Rand der Gugel
liebte man gezaddelt (36. ii), zuweilen auch den Rand um das Gesicht herum. Gegen Ende des
14. Jahrhunderts fand sich die Gugel unter allen Klassen verbreitet bis auf das für unehrlich ge-
haltene Volk der fahrenden Leute herab, die Spielleute und Possenreisser oder nNarrenu; ja den
letzteren ist sie bis auf den heutigen Tag verblieben samt dem Namen wGaukleru, welcher von der
Gugel herstammt. Röcke zum Ueberziehen, wie solche um die Mitte des abgelaufenen Jahr-
hunderts aufkamen, erhielten sich in ihrer alten Weite bis in die vierziger Jahre hinein; dann aber
verfielen auch sie der Mode und verengten sich gleich den Schecken um den Oberkörper her (36.
erst nach unten hin gingen sie wieder in die gewohnte Weite über; auf der Brust wurden sie ver-
knöpft, unten aber blieben sie geschlossen; die Aermel behandelte man wie die der Schecke.
Die Beinbekleidung bestand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch, wie sonst,
aus langen Strümpfen oder Einzelbeinlingen von Leder oder elastischer Wolle. An einigen Orten
scheinen sich damals auch noch die alten Leinwandhosen erhalten zu haben, die uns in Abbildungen
aus dem 12. Jahrhundert begegnen (11. 19). Diese Hosen glichen zwei Säcken, welche am oberen
Randezusammengenäht,denUnter- Fig- 17- die an Stelle der alten Hosen ver-
leib genügend verwahrten. Ihr 1 2 3 4 wendeten Beinlinge noch nicht
Dasein im 14. Jahrhundert lässt ißx durchweg mit einer Naht derge_
sich wenigstens aus einem Bericht " stalt verbunden wurden, dass der
der Limburger Chronik vermuten; 94W Unterleib völlig bedeckt worden
nin diesen Tagen -heisst es dort wäre. Die Sitten begannen gegen
zum Jahre 1362 vergingen die " f 6 s das 15.Jahrhunderthineinergrossen
grossen weiten Ploderhosen und Rohheitzuverfallen,undcsmussten
StiefeLu Der Name IJPlOÖEFhOSEHu I schon wohlgestellte Leute sein,
ist aus der Weite jener Hosen zu x welche, dem Anstande Rechnung
erklären,dieinfolgederselbenplode- Lug? tragend, die Beinlinge oben zu-
rig oder schlotterig um die Beine sammenfügten. Weiter heisst es
hingen. Wären diese Hosen nicht dann in jener Chronik: „nun gingen
ausser Gebrauch gekommen, so die langen Ledersen an; die waren
hätte am Schlusse des Jahrhunderts E B ä eng, hatten Krappen, einen bei dem
die Konstanzer Behörde keine Ur- 1" 3 andern, von der grossen Zehe an
sache gehabt, über die damalige i bis oben aus und waren hintenauf
schlechte Bedeckung nder Scham genestelt bis auf den Rücken hinßl
vorn und hintenu, zu klagen. Jene "i Unter wlangen Ledersenu sind wohl
Klage lässt zugleich vermuten, dass 14 15 lange Lederhosen zu verstehen,
welche hinten herauf verschnürt wurden; eine Verbindung beider Beinlinge vom Gesäss an durch
einen Schnürzug lässt sich unter gesitteteren Leuten voraussetzen. In ihrer Fortsetzung lautet die
angeführte Stelle: nDahingegen vergingen nun die weiten und kurzen Ledersen; die hatten oberhalb
gut Leder und waren Verhauenu, Mit den wkurzen Ledersen-x scheinen strumpfartige Stiefel gemeint
zu sein, die oben einen Besatz oder eine Krempe von feinem Leder hatten und hier nach gewissen
Mustern mit dem I.ocheisen durchgeschlagen und vielleicht auch mit andersfarbigem Leder gefüttert
waren. Aus mannigfachen Abbildungen, welche jener Zeit angehören, lässt sich nachweisen, dass jene
Leute, welche einen grossen Teil ihres Lebens im Freien verkehren mussten, die Beine durch mehrfach
übereinander angezogene Strümpfe von verschiedener Länge zu schützen suchten. Namentlich zur
Jagd bediente man sich der Lederstrümpfe, welche bis über die Kniee heraufgingen und eine um-
geschlagene Krempe hatten; sie wurden oben festgeknöpft und an der äusseren Seite herab vom
unteren Rande der Kniescheibe an bis auf den Knöchel zugeschnallt oder vernestelt; an Fuss und
Knie waren sie bleibend geschlossen. Eine andere Art von Ledersen (Fig. 17. s) ging biS Zur Mitte
der Oberschenkel, hatte keine Krempe, wurde aber gleichfalls vom Knie bis zum Fussgelenke seit-