Volltext: Trachten (Bd. 2)

Die 
Deutschen. 
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      bgleich CllC Minnelieder wahrend der Blütezeit des Ritter- 
n; s, (Q1 v an    
 1:1    tums 1m 12. und 13. Jahrhundert von unbegrenzter Ver- 
w  i    1:    M;     
E53?!)     ehrung fur die Frauen singen und sagen, so war die 
5      gehobene Stellung des weiblichen Geschlechtes damals doch 
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5  i-izgjl, f]?    nur eine scheinbare. Weniger in den Liedern als in den 
    Gesetzen finden die Zeiten ihren wahren Ausdruck; die da- 
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 E3333   maligen Gesetze aber bedrohten wegen ClIl und desselben 
     f; Vergehens die Frauen durchweg mit einer härteren Strafe 
41.- Ä   als die Manner. Die Frauenverehrung war eine sinnliche; 
 sie galt häufig verheirateten Frauen und all die Hingebung 
       
' der a1 wurde nur adligen Damen geopfert. Die Frauen der Leib- 
  eigenen und Juden dagegen wurden kaum für Menschen angesehen. 
 Und so kommt es, dass im 13. Jahrhundert das Kostüm der 
 Ritter und vornehmen Leute einen vorwiegend weiblichen Charakter 
   
 annahm, dass die Gesichter glatt und bartlos wurden, die Haare 
 gelockt und die Röcke lang bis auf die Füsse fallend, während die 
  Tracht in der breiten Masse des Volkes ihren altererbten Zuschnitt 
y  behauptete. Die Männer aus dentagewerkenden Schichten bedienten 
 sich noch immer der halblangen Röcke, welche bis an oder unter die 
 Kniee reichten (33. 1. 2. o), und fassten dieselben mit einem Gurt 
 um den Leib zusammen. Die ärmsten Leute gingen mit nackten 
Beinen einher (33. 1); die besser gestellten trugen zum Teil noch die alten weiten Leinwandhosen, 
wie solche schon unter den alten Ostgermanen und Sueven üblich gewesen (10. a. 4. s. 11. in), in 
Friesland selbst noch die Riemen, welche man um die Unterschenkel wickelte (34. 21); doch bediente 
man sich auch der Langstrümpfe oder Beinlinge, welche zugleich die Füsse mitbedeckten und 
obenher mit Schnüren an einen Gurt befestigt wurden; dazu kamen noch geschlossene Knöchel- 
schuhe oder Halbstiefel (34. o). Eine Kopfbedeckung war selten; sie bestand häufig nur aus 
einer Haube, Welche dicht am Kopfe anlag und unter dem Kinne verknüpft wurde (Fig. 16. v. n). 
Sachsen und Friesen trugen noch ihren Strohhut (34. 23). Das Haar wurde unter den unfreien 
Leuten kurz verschnitten; freie Bauern beliessen es bei massiger Länge.
	        
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