enthalten Werkzeuge aus Stein, welcher in regelrechte Formen zugeschliffen und häufig ausländischen
Ursprunges ist, Schmuckstücke aus Muscheln, welche ebenfalls aus der Fremde herbeigebracht
worden, oder aus Scheiben von weichem Stein und gebranntem Thone, sowie Knochen von Bären,
Hunden und Ebern, welche glatt und ohne eingeritzte Tieriiguren sind. Jahrhunderte wurden durch-
schritten; von allen Metallen wurde das Gold zuerst ein Diener und ein Beherrscher der Menschen.
Man findet das Gold verarbeitet zu Armbändern, Beinringen, Gürteln und Halsringen, letztere ein
auszeichnender Schmuck für die Heerführer. Die Arbeit ist von grosser Einfachheit; sie besteht häufig
nur aus einem dünnen mit eingeritzten Linien bedeckten Stäbchen, das lang genug ist, um mchp
mals die Runde um den Arm oder das Bein zu machen. Auch tätowierten sich die Kelten.
Fremde Handelsleute, Phönizier, Ligurier und Etrusker brachten Erzeugnisse einer Vorgeschritteneyen
Kultur in das Land: Glaswaaren, Korallen, Ambra und namentlich besser gearbeitete Kleinodien und
Waffen aus jener glänzenden Mischung von Kupfer und Zinn, welche dem Golde gleicht, aus Bronze.
Die keltischen Stämme auf dem Boden Frankreichs, die Gallier, lernten schmelzen, giessen und
schleifen; vorzugsweise aber betätigten sie ihr angebornes Geschick in der Verfertigung von Zeug-
Stoffen; durch Kreuzung der Fäden und Abwechslung der Farben stellten sie Gewebe von der
mannigfachsten Wirkung her, gestreifte, karrierte und geblümte Wollzeuge und übertrugen so gleich-
sam die Tätowierung ihres Körpers auf die Gewänder. Das rohe Tierfell, in welches sich die
Germanen noch zur Zeit, als sie mit den Römern in Berührung kamen, einhüllten, war damals bei
den Galliern längst verschwunden; diese trugen lange Hosen (braccae, braies), welche, nach bild-
lichen Darstellungen zu urteilen, völlig anschlossen (17. i), dazu einen kleinen carrierten Mantel
(sagum, saie), unter welchem Büste und Arme vollständig nackt blieben, und endlich geschlossene
Schuhe von Leder mit dicken Sohlen (gallicae, galoches). Die Tracht der Donaukelten, wie solche
sich auf römischen Denkmalen dargestellt findet, umfasste ausser ziemlich weiten Hosen, die an
den Knöcheln unterbunden (17.16), und einem halbkreisförmig zugeschnittenen Mantel noch einen
Rock mit kurzen Aermeln, der um den Leib gegürtet wurde. Die lebhaften Farben der Kleidung
wichen jenseits der Garonne unter den Aquitaniern, die mit iberischem Blute vermischt waren,
der schwarzen und braunen Farbe. Viel that sich der Vollblutgallier auf seinen Haarschmuck zu gut;
er unterband das Haar auf dem Wirbel und liess es wie eine Mähne in den Nacken herabfallen;
eine brennende Röte gab er ihm durch eine Salbe, die aus Ziegenfett und einer ans Buchenasche
gewonnenen Lauge bereitet war. Das Barthaar pflegte er ziegenbärtig zu beschneiden; Edellente
aber trugen nur einen Schnurrbart, zuweilen auch nur einen Knebel am Kinne. Dürftig sind die
Berichte über die Tracht der gallischen Weiber. Ein Denkmal in der Villa Ludovisi stellt einen
Gallier vor, welcher sich den Dolch in die Brust stösst, mit welchem er soeben sein Weib getödtet
hat (17.19); das Weib ist bekleidet mit einem Mantel, welcher nicht grösser ist als ein Brusttuch,
und mit einer kurzen Tunika ohne Aermel, welche über einem bis auf die Knöchel fallenden Roeke
liegt. Lang und ärmellos ist auch das Kleid der Gallia auf einer römischen Münze und völlig
ebenso begegnet es uns noch in den Grabskulpturen aus römischer Zeit (17. Auf dem Triumph-
bogen von Orange Enden sich einige gallische Weiber dargestellt, Welche, nackt bis zum Gürtel, nur
mit einem Hüftrocke und darüber mit einem grossen Mantel bekleidet sind. In den Gräbern hat
man weibliche Gerippe mit Halsringen, Armspangen (17. 40), Fibcln (17.46), langen Haarnadeln
(17. 35), sowie mit Finger- und Ohrringen aufgefunden. Auf römischen Monumenten tragen die
Weiber der Donaukelten einen langen Rock mit anschliessenden Aermeln, kurze, um die Hüften
unterbundene Tunika mit halblangen oder aufgeschürzten Aermeln, die Füsse nackt, das Haar
frei herabfallend (17.12).
Die kriegrische Ausrüstung der Gallier scheint ziemlich einfach gewesen zu sein
Die älteste Schutzwehr bestand einzig aus einem Schilde von Weidengeilecht oder leichten Brettern.
derselbe war von verschiedener Form, rechteckig, in der Mitte breiter als am Rande oder aucli
oval; seiner Länge nach wurde er durch einen Streifen von Metall verstärkt, in dessen Mitte sich ein