rohen Schildereien sind indess nicht als regelrechte Wappenbildßr ElufZUfaSSCn- Auf dCm TCPPiChC
begegnen uns der Normannenherzog Wilhelm und seine vornehmsten Ritter mit Lanzen, an welchen
kleine Fähnchen oder Wimpel hängen (6.12. 7. 1. (s. 11), die "Gonfalons" genannt wurden, oder
mit Knütteln in der Hand (7. 2); ferner Bogenschützen zu Fuss und zu Pferd. Der normannische Sporn
war derselbe wie der sächsische (7. 10; vgl. s. 12). Der Sattel hatte sehr hohe Vorder- und Hinter-
pauschen (7. s. 4), die volutenförmig gebogen waren und das Kreuz sammt der unteren Brust des
Reiters beschützten. (Ueber den Schiffsbau der Normannen siehe oben S. 5 und 12.)
Die Normannen und Flamländer im Gefolge Wilhelms waren bekannt durch ihre Liebe für
kostümlichen Aufwand; eine Mode drängte die andere, so dass bereits im I2 Jahrhundert die eng-
lische Tracht sich gegen früher bedeutend verändert zeigte. Männer aus dem Volke trugen
zwar noch immer nach Vätersitte den kurzen Knierock, Schuhe oder kurze Stiefel, die Kappe mit
vorwärts geneigter Kuppe oder einen Rundhut mit Krempe, überdies bei schlechtem Wetter einen
Mantel mit Kapuze, „Capa" genannt. Aber die Kleidung der Vornehmen war anders gewor-
den; der kurze Rock hatte sich mit der Zeit immer mehr verlängert und erweitert, namentlich an den
Aermeln (8. i); man zog auch zwei Röcke übereinander an (8. 2. s), von welchen der untere nicht
selten auf dem Boden schleppte und mit seinen weiten Aermeln bedeutend über die Hände herab-
fiel (8. 2). Gebräuchlich war eine Fütterung des Mantels mit Pelz. Mit der kurzen Tunika wurde ein
Kapuzenmantel (Rhene) getragen, welcher so verengt war, dass er weniger einem Mantel als einem
knapp anschliessenden Kragen glich (8. a); auch dieses Gewandstück liebte man mit Pelz gefüttert.
Die 561114119 Fig. 2. Mode, welche
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Haar in ganzer Fülle wachsen und scheitelte es über der Stirne (8. s). Wem die Natur reiches
Haar versagt hatte, ersetzte es durch eine Perrücke; die Perrücken datieren in England aus der Zeit
des Königs Stefan. So mit langem Haare, weiten Hiessenden Gewändern, Schnabelschuhen und
überdies ohne Waffen glichen die Angle-Normannen des 12 Jahrhunderts äusserlich in nichts
mehri ihren Vätern, die aus der Normandie herübergekommen waren. Um die Wende des 12 und
l3jahrhunderts verlor sich wiederum die übermässige Länge der Gewänder; man liess den unteren
Rock bis an die Knöchel reichen oder knapp bis unter das Knie (G. 23. 25) und stattete ihn mit
langen, anschliessenden Aermeln aus. Bei grosser Enge pflegte man die Aermel auf der Unterseite
vom Handgelenke bis zum Ellbogen aufzuschlitzen und zum Verknöpfen einzurichten. Der Ueber-
zieher war etwas kürzer aber weiter als der Unterroek (6. 2a), und hatte Weite Hängeärmel oder
Aermel, welche nach hinten in einen Kragen übergingen, ausserdem eine Kapuze, welche bei
schlechtem Wetter über den Kopf gezogen wurde. Der Mantel kam jetzt ziemlich selten und dann
nur als Prunk- oder Reisekleid vor; häufiger eine Pänula, welche gleichfalls eine Kapuze hatte (6.
und von den Schultern an nach abwärts aufgeschlitzt war, so dass man deren Vorderstück je nach
der Witterung über die Schulter zurückwerfen konnte. Strümpfe und Schuhe wurden im 12 Jahr-
hundert wie vordem getragen; beliebt unter den reichen Leuten waren Sandalen (Sotulares) mit
Riemen von purpurnem Tuche oder vergoldetem Leder, welche von den Zehen an über das ganze