Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

Main, Neclcar 
Rhein, 
und Mosel. 
München. 
galt es, den Charakter der Eifens und Holzconsiruction als folchen zu wahren 
und ihm doch, durch eine gefäl1ige Dec0ration, die Sprödigkeit Zu benehmen und 
einen lciinPclerifchen Reiz zu verleihen. Prof. Jofef Storck, der feinf1nnige Ers 
f1nder der Decoration des 1nneren, hat diefe Aufgabe in höchft origineller und 
anfprccl1ender Form gelöst. Die eisernen Träger an den I,angwänden umli1eidete 
er mit Holzbalken, und überzog cliefe, fowie fämmtliche Ftillungen der VVände 
und Gef1mfc mit bedrucktem Jutestoff. Eine zierliche Flächen0rnamentik in 1cräfs 
tigem Roth, Gold, lsIellgelb und Blau hebt sich von dem neutralen warmgrauen 
Grundton der Jute fein und maafSv0ll ab und giebt den durch hoch angebrachte 
Seitenfenster gut bcleuchteten Räumen ein feftlich heiteres Gepräge. Wäre der 
Entwurf St0rck7s, der bei der Dec0rati0n der Wa.ndflächen noch kräftigere Farben 
anwenden wollte, im vollen Umfange zur Ausführung gekommen, fo wurde die 
XVirkung entfchieden eine noch günstigere fein. Nicht unerwähnt wollen wir 
laffen, dafs die Motive der inneren Decoration in die gefchmackvolle Titelvers 
Zi8kUUg verflochten sind, mit welcher Prof. J. Storck diefen unferen Bericht auss 
gestattet hat.  
Fasst man die Leistungen der Dccorateure an plasiifchem und gemaltem 
Schmuck zufammen, fo ergiebt f1ch aus ihrer Bethätigung beim Weltausstellungss 
bau von Neuem, dafs WVien sich in diefer Beziehung vor keiner Rivalität zu 
scheuen braucht. Architektur und ornamentale Kunst sind unfere starken Seiten. 
Die übrigen Künste bedürfen der grijfsten RLihrigkeit und einer unausgesetzten, 
von hohen Gesichtspunkten ausgehenden Pflege, wenn f1e es zu gleichen Erfolgen 
bringen wollen.  
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