EXPOsITION
DEs
AMATEURs.
nur mit einiger Wahrfchein1ichkeit zu nennen, erfcheint unmöglich. Einige Aehns
lichkeit mit dem Stile des Sandro Botticelli ist allerdings vorhanden und bes
fonders in der Verkündigung hervortretend; aber wir wiffen ja, wie sehr gerade
die äufseren Eigenthiimlichkeiten der Spitzen einer KunPcfchu1e alsbald in allen
LeiPcungen, namentlich der KleinlcünPce zum Vorschein kommen. Daher wird
der gefchickte Florentiner Goldfchmied, der jene Niellen unter dem Einfluffe der
KunPc sandro,s fertigte, uns vielleicht immer unbekannt bleiben, wie die Urheber
so vieler anderer ähnlicher ReIIe, bei denen die Individualität des VerfertigerS
Kelch
I4. Ja11r11.
Kelch
stift Admont,
T
doch nicht genug fpecielle Kennzeichen hervorgebracht hat, um f1e von ihrer
Umgebung deutlich zu sondern. Die technifche Vollendung entfpricht völlig der
Hohe, welche die grössten Meister des Niello, Fjniguerra oder die Pollajuoli,
damals erreicht hatten. Jedoch nur die sucht nach einer bequemen Taufe konnte
dazu verleiten, den Rothfcl1ild7fchen Niellen einen diefer Namen beizulegen.
Aufserhalb Italiens wurde häufig eine einfache Gravirung, deren Vertiefungen
man nachher mit fchwarzer Farbe auszufüllen pflegte, zur Erzielung eines dem
Niello nahe kommenden Effectes angewendet. Die geftochenen Blätter eines
Martin Schongauer, Israel van Me1cenen und anderer KiinPcler, die am Ende des
IS. Jahrhunderts eine fo grofse Verbreitung erlangten, dienten hiebei häufig als
Vorlagen, die mehr oder weniger treu copirt wurden. Ein sHausa1tärchen aus