In ganz ähnlichem Sinne arbeitet in Petersburg die ,,Societe d7enc0uka
ment des artsU. Sie hatte aus ihrer Industrieschu1e nur Zeichnungen der Clagsf.
de compositionU ausgestellt, die smeist Gefässe und kirchliche Geräthe G01:1
und EmailJ ebenfalls von vorzüglicher Ausführung waren. Die von der Gesell
schaft herausgegebenen ,,Nationalen OrnamenteH beziehen sich vorzugsweise aus
textile Kunst und sind ebenfalls im Geiste der rusfischen Reform geschaffen
Die technischen Schulen zu Petersburg und Moskau hatten sehr interessante
Collectionen von Lehrmitte1n für den praktischstechnischen Unterricht auscseste11k
Wir haben nun nur noch einen Blick auf die Industriestaaten zweiten Bandes:
Zu werfen und deren KunstunterrichtssVerhältnisse, soweit sie auf der Ausstell:n
dargelegt waren, kurz zu skizziren. g
Am nächsten liegt uns Schweden. Wer die freundlichen Raume des Schul.
haufes dieses Landes auf der Ausstellung besuchte, konnte wahrnehmen dass
des Zeichenunterrichtes schon in der Volksschule gedacht wird, und die ,ansse.
wendeten Methoden ganz die richtigen sind. An den Mittelschulen findet Zek
Gegenstand besonders in denen der realen Linie seine gute Pslege und es waren
mitunter treffliche Leistungen vorgelegt; nur scheint es noch in den Schulen an
guten 0rigina1en zu mangeln. Das Beste jedoch, was im ZeichensFache von
Schweden ausgestellt war, kam aus der Schule des GewerbevereineS in G0thens
burg. Die Anstalt hat besonders in den letzten Jahren einen nahmhasten Aufs
schwung genommen und sich nach allen Zweigen der verschiedenen Kunstgewekhc
hin erweitert. N0kwegen war im Unterricht nicht vertreten.
Dänemark brachte nur einige schülerarbeiten der V0lksschulen in. Ko en.
hagen, die in schonen Contouren sich meist an die antiken Formen hielten. Tuch
die Ni ederla nd e hatten sich schwach an der 26. Gruppe betheiligt. Schülerarbeis
ten waren von der Schule der Arbeiterc1asse in Amsterdam ausgestellt, die mit viC1
Vcrständniss snach deutschen und französischen ModellenJ gearbeitet waren Der
Zeichenunterricht ist im Lande sseit 1863J in den Volkss und Mittelschu1en ein.
geführt und Holland bef1tZt gegenwärtig an 3o Zeichenschulen, an wkz1chcn
I08 Lehrer über 25o0 Schülern Unterricht ertheilen.
Die Schweiz hatte bl0s den niederen Unterricht repräsentirt und diesen
nur in den angewandten Lehrmitteln, in statistischen Berichten etc. Das Zeichnen
wird überall schon in den Kleinkinderschulen begonnen und in den Secundärs
schulen weiter fortgesührt. Die V0r1agewerke hierfür liessen jedoch Manches 7u
wünschen übrig. Für die Kunsterziehung mangelt es überhaupt der Schweiz n0eh
an einer Centralstelle. Sehr interessant waren die Zeichnungen aus der Industrie
schule in Gens, die sich ganz den modernen französischen Bestrebungen anschlossen.
Auch Spanien hatte, trotz seiner traurigen politischen Verhältnisse sein Unter:
richtswesen aus der Ausstellung dargestellt, wenn auch äusserst lüclcenhaft und
nichts weniger als systematisch. VVas den. Kunstunterricht im Lande betrifft s
sieht es damit sehr traurig aus. Nicht so trost1os ist es in P0rtncz1 mit Je O
Unterrichte bestellt, wo besonders sich französischer Einfluss Geltuff0s verschassnt1
Nur leidet der Zeichenunterricht in allen Schulen an den geschmacklcIsesten V
bildern. Die Bestrebungen Prof. A. J. Picard7s in Lissabon, den Unterricht0.r.
ein geregeltes System zu bringen, verdienen wohl alle Achtung; doch reicht sei: