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ARCHITEKTONISCHE
ZEIcHNUNGEN
UND
MODELLE.
als diejenige von Linzbauer für das Haus des Hrn. Ph. Haas. Eine Aufeins
anderftellung von immer stärker werdenden Säulen, von immer plumperen Vers
kr6pfungen und Attiken, an deren Ausführbarkeit man geradezu zweifeln möchte,
wenn man nicht wüfste, dass derjenige, der fo1ches componirt, auch kein Mittel
zu deffen Herstellung fcheut. Etwas ruhiger, aber an fehr fcl1lechten Verhälts
ni1Ten leidend, ist die Fa;;ade deffelben Architekten für das Palais Andraffy. An
der Erweiterung der H0fburg war nichts zu verderben; nur gerade das Eine, was
der Architekt aus Eigenem beifügte, die doppelte SäulenPcellung zwifcl1en beiden
Gebäuden iPr an diefem Platze entfcl1ieden ganz unm0tivirt und wirkungslos.
Grundrifs des
Pi11aiS He1fert
Wien, vo
Tischler;
Einen günA:igeren Eindruck von der Pefter Architektur geben die Mode1le
der Radiallkrafse. Wenn auch die erllen Gebäude derfelbe11, von Ybl, mit
fchweren Profi1irungen, weit aus1adenden Gef1mfen und Verkropfungen, mit Ans
klangen an die fpäten Renaiffanc;epaläPce Venedigs noch genug maafslofes Uebers
treiben zeigen, fo kann man diefs vielleicht auf Rechnung des Model1s fetzen.
Feine,r und eleganter, und nicht fo verfchwenderifch, aber immerhin noch voll
conceff1onen an die 0riginalitätsfucht auf Kosten des iguten Gefchmacks find die
Gebäude skalnitZky7S; relativ weitaus das Edelfke und ReinPce die Projecte
Steindl,s, fowohl.das stadthauS mit feiner 1nehrfarbigen BackPceinarchitektur
und den farbig glafirten Friefen, als auch feine Villen, in denen reizende Motive
Ach finden.
Von Ybl Mr aufser der g0thifchen
ganz bedeutendes und fchöner Bau.
Kirche
noch
das
Z0llamtsgebäude
ein