Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

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ARCHITEKTONISCHE 
ZEICHNUNGEN 
UND 
MODEl.LE. 
 
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Sc11ma1feite 
eines Käfic11ens 
Email, ausgefiil1r1 
S. 45 7s1 
von H. 
Macht 
ArchitektonisChe 
Zeichnungen 
und 
Mode1le. 
Dafs die BaukunPc, im Gegenfatze Zu ihren bevorzugten scl1wellerlcLinfIen, 
auf Ausltellungen niemals ihre Werke, wie f1e find, vorfiihren kann, fondern nur 
Zeicl1nungen, Abbildungen oder kleine Modelle derfelben, die unter allen Ums 
ftänden nur einen abgefchwächten, oft fogar nur für den routinirten Fachmann 
verständlichen Eindruck der EigenthLimlichkeiten des Baues geben, und dafs die 
iArchitekten von diefer nachtheiligen Stellung, die ihre Mufe auf AusPccllunge11 
einnimmt, ein fehr klares Bewufstfein hegen: dies mag wohl zunächst die Urfache 
der aufser0rdentlich fchwachen Bet;heiligung der Architektur an der VViener VVelts 
ausltellung fein. Der Architekt weifs wohl, wie wenig feine künItlerifchen Dars 
ftellu11gen auf das Publicum wirken, er weifs, welch aufserordentliche, für praks 
tifche Zwecke ganz ijberfltjflige Sorgfalt und Ausführung den Zeichnungen ges 
widmet werden müssen, wenn f1e überhaupt Beachtung finden follen; fo dafs es 
wohl als ein gunPciges Zeichen für die bauliche Thätigkeit der Gegenwart aufge. 
fafst werden muss, wenn f1ch nur wenige KunPcler herbeige1affen haben, ihre Zeit 
der HerPcellung von ausftellungsfähigen Blättern zu widmen. 
Wenn diefe fchwache Betheiligung an f1ch das Bedauern des Fachmannes 
hervorruft, f0 hört diefes fofort auf, wenn er in7s Auge fafst, wie das wenige 
vorhandene Material in einer Weife p1acirt werden mufstc, die felbPc von den 
befcheidenfken Anfprüchen kaum erwartet wurden.  
Im Allgemeinen fanden die Modelle günstigere Aufnahme und vielleicht 
auch mehr VerPcandnifs von Seite des Publicums, obfch0n uns auch da unfere 
Erwartungen im Stiche 1iefsen. Was foll man Zu f0lcher Naivetät fagen, wenn 
gebildet4äusfehende Leute, die wir zu beobachten Gelegenheit hatten, vor das 
Modell der Wiener Universität hintreten und daffelbe für. das Schl0fs in Schons 
brunn anfehenP  
Es liegt auf der Hand, dafs diejenigen Nationen, denen es gegeben ifi, ihre 
architektonischen Entwürfe von vornherein in f1otter, wirkungsvo11er Manier vors 
Zutragen, die AusPcel1ung Pcärker befchickten als die andern, Das gilt v0rnehms 
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