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DIE
PHOTOGRAPHlE.
Italien brachte in der Photographie nicht viel Neues zur Ausstellung;
die weltbekannten Arbeiten der Firma N aya CVenedigD fanden ihrer Lichtessecte
und der herrlichen Motive halber die meisten Bewunderer; auch Bertojals Aufs
nahmen enthielten manches Blatt von gelungener künstlerischer Stimmung; im
Uebrigen fanden wir in vorzüglichen Bildern das alte Rom von Cuccioni7s
Wittwe, Architekturen von R0s s etti CBrescial, darunter aus vielen Stücken zus
sammengesetzt, mit Retouchen ergänzt, im Colossalmassstabe die reizvolle Fac;ade
der Kirche S. Maria dei Miracoli in Brescia. Das Portrait war nur von den Ves
netianern vertreten und bot nichts Besonderes.
Aufsallend schwach war die Schweiz in der Photographie bestellt; ausser
Charnaux7s CGensI Landschasten war in diesem für das Land so dankbaren Genre
nichts von Bedeutung vorhanden; auch von den P0rtraits konnte nichts hervors
ragend genannt werden.
Anziehenderes brachte die Exp.osition der Niederlande, wo vorzügliches
im Lichtdruck von C. J. Asser CAmsterdamJ, Binger 8z ChitS CHarlemJ und N.
B. Verveer CHaagJ zu finden war; des letzteren Portraits überraschten durch
freie künstlerische Auffassung und efsectvolle Beleuchtung.
Von den Belgiern sind sehr hübsche Lichtdrucke und gute Kohlebilder von
Geruzet sreres CBriisselJ zu verzeichnen; Fierlantsl vorzügliche Reproductios
nen, namentlich der Wiertzlschen Bilder sind bekannt. Neyt7s Mondphotogras
phien können sich mit den besten englischen Arbeiten dieser Art messen. schwes
den, Norwegen und Dänemark boten ausser guten Portraits nichts Bemers
kenswerthes. Von Portugal verdienen die reizvo1len MadeirasAusnahmen von
Carlos Revals C0portoJ unbedingtes Lob. Das Observatorium in Lissabon hatte
gelungene Sonnenausnahmen ausgestellt. Die Denlcmäler Griechenlands wurs
den in ausgezeichneten Lichtbildern von P. Moraitis CAthenJ dem Publicum
vorgefi.jhrt, Constantinopel hatte in den Photographen P. sebach seinen Res
präsentanten und Aegypten in schöfft CCairoJ. schöfsts Arbeiten waren
im Palast des Khedive ausgestellt und bestanden in Charakterbildern, die vom
Vicekönig von Egypten eigens bestellt wurden, um ,,Land und V0lkU am Nil
zu illustriren.
Die Photographie America78 war nur in Si1berpapiersBildern vertreten; es
brillirten im Portrait W. Kurtz und W. R. H0well CNewsY0rkJ und James
Landy CCincinnatjJ; ausgezeichnete Landfchaftsaufnahmen gr6fsten F0rmats und
bef0nders für Geologen und Geographen von hohem Intereffe, hatte E. Wats
kins, Muybridge und Th. H0ufew0rth CSansFranciscoJ ausgestellt. Die
LeilIungen in der Stere0scopsPh0t0graphie von Ch. Biersiadt und Änth0ny
CNewsYorkJ gehörten zu dem Vo11lc0mmfken, was derart auf der Ausfiellung zu
fehen war.
Was die Photographie für die Wissenschaft, Kunst und IndusIrie in der ges
genwärtig erreichten Technik zu leisten vermag, und welche wichtige Rolle ihr
als Bewahrerin vorübergehender Ereignisse zufällt, zeigte übrigens am schlagendsken
die Ausbeute, welche in dieser Beziehung während des internationalen Festes
selbst gemacht wurde. Noch bei keiner der früheren Ansstellungen wurde durch
die Photographie der Reichthum des sehenswerthen in so umsassender und lclas
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