DER
N
H
nach vermögen wir auch ganz aufserordentlicl1e I.eiltungen nicht nur in der
In1itation vo11 Oelgemälden und Miniaturen, fondern auch in jenen Mullerwerlcen
zu c0nltatiren, welche in das Gebiet der Artitelctur, der Bautechnilc wie des Kunfts
gewerbes einfchlagen. Die Firmen Dupuy und lsIangardsMauge brachten
wohl das Bette zur Schau, was gemacht werden lcann. Des ErPceren Genrebilder
und Thier1Itlclce find in. der Feinfiihligkeit der I1nitation ganz einzig in ihrer Art,
und eine wahre Blun1enlefe n1oclerner Leistungen auf dem Gebiete der Chromos
lithographie erblicken wir in den l7ublieationen des Letzteren. Die DarPcellungen
des Genter Altars der Bruder van Eycls:, wie jener,kofilichen Initialen u. a.
Dinge verdienen die volllte Bewunderung. Teltu und Maffin, Aeppel,
Boulant d. Ae. und Morel reihen lich in würdiger Vertretung den Erlls
genannten an. Allenthalben fanden wir die rafHnirtelten technifchen Mittel
fowohl in der Behandlung der Zeichnung als in der des Druckverfahrens mit volls
ftandigem Erfolge zur Anwendung gebracht. Daffelbe lafst lich auch von den
Unternehmungen sagen, welche mehr der Gefchäftsn1äfsigkeit als den streng
kunftlerifchen Normen Folge leiilen, wovon uns die Ausftellung von Berg in
Marfeille, Bognard d. nebst Anderen Zeugnifs gaben. Es kann demnach
mit Recht gefagt werden, dafs der gefällige franzoHfche Gefchrnaclc auch das
allenfalls gebotene rohe Material beherrfcl1e, womit f1ch felbltverltandlicl1 die
mitunter derbe Koft, eben durch die Art wie sie gereicht wird, in eine anmuthende,
leicht verdauliche Speife verwandelt.
Ganz merlcwiirdig gering vertreten fanden wir den Farbendruclc Englands.
Da, wo namentlich in der In1itati0n des Aquarells fo Glänzendes lange fchon
geleifiet wurde, wo die Verbreitung und Pflege der Chrun1olitl1ographie, uns
terftt1tzt durch die mächtigen lslandelsverbindungen der Nation, die grofsartigs
ften Dimenf1onen angenommen haben, wo demnach bei der fo aufserordentlichen
Production ein Liberreicl1e8 Material Zur Verfügung gewefen wäre, hat man es
unterlaffen, lich an dem allgemeinen VVettlcampfe zu betheiligen. Während derni
nach Frankreich diefen Zweig der Kunst durch eine umfaffende Ausflellung feiner
Productionen würdigte, fanden wir in der englife11en Abtheilung nur eine einzige
Firma, J0hn B. Day, anfangs auf einem lJefcl1eidenen Platzcl1en nachPc einer
Niagaras und strandsAnf1cl1ten, das Abendmahl von Lionardo da Vinci und
irgend ein Repräfentationsbilcl, welches bereits durch Feuchtiglceit befchadigt
war, ausftellte. Die Behandlung diefer unter Glas gebrachten Chromolithogras
phien zeichnete lich, bei einiger an die Xyl0graphie erinnernden IsIärte.des Vors
trags, durch grofse Präcif1on der Zeichnung, durch kninutios beobachtetes Aufs
einanderpaffen der einzelnen Farbenplatten, wie Überhaupt durch die grofste
Sorgfalt der Technik aus. Jedoch von all, den in der ganzen WVelt epochemas
chenden Leistungen, welche wir feit einer Reihe von Jahren theils in den fo emis
n6nt durchgefuhrten Nachbildungen berühmter alter Gemälde, theils in einer Uns
maffe von grofsen, in breiter und ebenfo virtuofer Aquarelln1anier gehaltenen
Anftchten aus Italien, der Schweiz, Schottlancl u. f. w., ferner in zahlreichen
Thier1tticlcen und Landfcl1aften nach modernen englifchen Malern, endlich in den
beliebten DarPcellungen aus der Rennbahn oder dein landwirthfcl1aftlichen Thiers
H