DEUTSCHES
REl CH.
Elkinglc
Schild von
des Christkindes ist ganz unverständlich; die reizcnden anat0rnifchen Freiheiten
eines Rafae1 lind zu kn01ligen Unwahrheiten umgefiochen worden; und die bei.
den Lieblinge des modernen Gefchn1ackes, die beiden Engelskinder an der uns
tern Brüsiung, fchauen traurig in die Welt. Auffa1lend ist es, dafs hervorragende
iVorZüge Kcller7s aus feinen frühem Arbeiten nicht auf fein letztes WVerk über.
gegangen find. Angesichts der höhern Aufgabe, die er sich hier gestellt hat,
f01lte man eine Steigerung feiner früheren bewährten Mittel vorausfetzen. Statt
cleffen hat er die bestimmte klare Stichelführung, die feine Disputa und mehr
noch das Fresc0 von san severo auszeichnen, im Stich der Sixtina aufgegeben
zu Gunsten einer fpitZen, struppigen 5tichwcife, welche, statt col0risIifch zu wir.
ken, Lichtglanz und Sättigung der Schatten gleic11erweife unmöglich macht. Ich
kann mir diefe Verirrung eines bedeutenden Künstlers nur aus allgemeinen,
endemifchen EinHuffen erklären. Es ist der co10risIifche Zug unferer Zeit, der
uns hier einen Poffen gespielt hat.
Unwil1kür1ich wird man an die Manier erinnert, in welcher HenriquelsDupont
vor einigen Jahren C0rreggi07s Vermählung der, heiligen Katharina auf7s neue uns