Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

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schen, so kam man von Scenen des Kriegs und der Leidenschaft, des Ringens 
und des Leidens zu scenen häuslichen Friedens, welche das Leben eines Volkes 
wiederspiegeln, dem lange eine ruhige Existenz vergönnt war. Und während die 
grossen holländischen Genremaler des I7. Jahrhunderts, setzt er hinzu, in ihren 
Arbeiten wie Leute erscheinen, die niemals lesen, weil sie blos Motive aus dem 
alltäglichen Leben darstellen, ohne Zusammenhang mit der Literatur, ohne Ans 
schlus5 an heimische oder fremde Dichter, finden unsere oder fremde Schrifts 
Heller an den englischen Malern ihre liebevollen Illustratoren, und selbst wenn 
diefe ihre Stoffe aus dem gewöhnlichen Volksleben schöpfen, suchen sie irgend 
einen rührenden Zug, eine zarte Epis0de, einen süssen Ausdruck einzumischen, 
durch welche auch diese Gegenstände mit der edleren Menschlichkeit in uns 
selbst verknüpft werden.  
Das Alles sieht unser englischer Gewährsmann für besondere Vorzüge an. 
Wir dagegen finden in dieser einseitig literarischen Inspiration, in diesem zum 
Theil moralisirenden und zum Theil sentimentalen Zug der Kunstwerke eine 
krankhafte Neigung, welche dem übertrieben modernen VVesen der englischen 
Schule entspringt. Ohne Zusammenhang mit den herrlichsten Ep0chen der Vers 
gangenheit, namentlich mit der italienischen Renaissance, ohne Antheil an 
dem Aufschwung, welchen Frankreich und Deutschland in unserem Jahrhundert 
erlebten, im eigenen Lande durch keine frühere künstlerische Ueberlieserung als 
die des vorigen Jahrhunderts getragen, kommt die englische Schule schwer zu 
  

	        
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