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DEUTSCHLAND,
0ESTERREICH
UND
UNGARN.
Grenzen gebannt. Auch jene ungefunde
Lüfternheit in Situation und Ausdruck, wie
früher, ist verfchwunden. Makart7s Kraft ist
entfchieden an der gröfseren Aufgabe gewachs
sen. Es kam dabei dem Künstler zu Hatten,
dass er fich an ein grofses Vorbild hielt, wels
ches in coloriftifcher Beziehung feinem Ideale
am meisten entfprach, an Paolo Veronefe.
Ein folcher Anfchlufs wäre nicht in jedem Falle
als ein Vorzug anzufehen, wohl aber hier,
da Makart7s nach einer Seite hin aufserordents
liches, fonft aber nicht hinreichend durchges
bildetes, vielfach des Ha1tes entbehrendes
Talent es nöthig hatte, f1cl1 anzulehnen. Auch
in diefen1 grofscn und Hgurenreichen Bilde ging
er keineswegs auf Geltaltung einer dramatis
fchen Situation, auf lebendigere Entwicklung
der Charaktere und des Empfindungslebens
aus, er stellte f1ch, wie meist Paolo Veronefe,
nur die eine Aufgabe, ein feftliches Dafein
zu fchildern. Nicht nur für die Hauptmotive
der Anordnung konnte er f1ch dabei an Paolo
halten, fondern deffen Welt kam feinen Abs
lichten auch mit der ganzen Art ihrer Erfcl1eis
nung, mit ihrer Tracht und Scenerie entgegen,
und keiner wird dem Künltler daraus einen
Vorwurf machen wollen, dafs er in Architektur
und Coftümen das Venedig des I6. Jahrhuns
derts f1ch vor uns entfalten läfst, nicht das
des 15., wie es die Aufgabe eigentlich mit lich
bringen würde.
Katharina Cornaro, welche Giacopo II. von
Euftgnan, König von Cypern, zu feiner Ges
mal1lin erkoren, thront zur Rechten, neben ihr
Pceht der rothgekleidete Gemahl, und zur
Huldigung drängt lich Alt und Jung heran,
in erPcer Reihe Damen mit Koftbarkeiten und
Mädchen mit Blumen, die f1ch vor ihr auf die
Kniee werfen. Da Nicht ein braunes Weib,
das, aufrecht fchreitend, einen Korb auf der
Schulter trägt, dort ein Neger, dann wieder
ein Lautenfpieler aus dem Gewühl hervor.
Die.prächtigen Stoffe, in welche alle gekleidet
find, das leuchtende Fleifch, der grosse rothe
Vorhang über der Hauptgruppe, die Segel, die
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B0rdure, entw. von c.. Graff, ausgeführt
von C. Drächsler in Wien.
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