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DEUTscHLAND,
0ESTERREICH
UND
UNGARN.
Ostertage. seine ganz befondere Stellung nimmt A. von Ramberg in dieser
Schule ein. sinnig und fein empHndend, bildet er ein Gegengewicht gegen jene
einfeitig auf frappante c:0l0rifl:ifche Effecte ausgehenden jüngeren Maler, er weifs
dem einfachPcen Vorwurf ein poetisches Gepräge auszudrücken und fetzt der allein
mit der Mache prunlcenden Virtuof1tät feinen mE1fsv0llen Adel entgegen. Ohne
eigentlich C01oriil zu fein, entfaltet er in jenem Interieur, das ein Liebespaar im
C0fiLjm des vorigen Jahrhunderts etwa Werther und L0tteP in traulichem
Zufammenfein darstellt, ein zartes Stimmungslebe11, weifs er in einem Genrebild
aus der VVe1t des I7. Jahrhunderts, ,,Nach TifcheU nicht nur die geifiige VVirkung
Beltflel1e.
des Gefanges, welchen die fchöne junge Dame anPcimmt, nicht nur das vornehme
Behagen, welches die ganze gefe1lige Gruppe athn1et, fein Zu fchildern, fondern
das At1ask1eid nach dem Vorbilde der altholländifchen Gefellfchaftsmaler wieders
zugeben und ein vollendet durchgebildetes Helldunkel zu erreichen. Wo aber
junge Künstler auf der Bahn Ramberg7s fortzuwandeln fuchen, da fchreiten He
häufig trotz iiberrafchender Brav0ur und Begabung über die Grenze hinaus. Mag
Alb ert Ke1Ier,s Gemä1de ,,ChopinU das übertrieben Moderne in der Zimmers
einrichtung, wie in der Toilette der zwei jungen Damen, die hier clavierfpielend
und Zuhörend der Situation ihren Inhalt geben, noch fo frappant fchildern, To
jIreift der Ausdruck doch gar zu fehr an das Süfs1iche und Affectirte. Ein anderes
Intcs5rieur: ,,Zur Audienz bei Ludwig XIV.,U ilI dagegen co1orifkifch ebenso hi1ls
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