DEUTSCHLAND,
0EsTsERREICH
UND
UNGARN.
Lefern durch den HolZfchnitt bekannte Gestalt der Iphigenie am Meeres.
firande, bei fchlichtem Ton und Vortrag durchaus edel und haltungsv01l. Jetzt
gehört der Künfl1er, gegen den fein Vaterland, bef0nders feine engere Heimath
Baden, sich stets kühl und ablehnend verhielt, 0ePcerreich an und wird in Wien
f1cher Gelegenheit zu schöpfungen, die feiner Werth find, finden. Auch das
Talentsbedarf der Sonne, wie die Pflanze, wenn He gedeihen fo1l. Kann es uns
wundern, wenn Feuerbach, dem feine Nation fo lange die Anerkennung, deren
er Werth war, das Feldlder Thätig1ceit, das er brauchte, verfagt hat, in manchen
der letzten Werke nicht Zu der vollen und freien Schö11lceit, zu dem Ziele, das
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er Ach stellte, gelangt iftP Seine Iphigenie, wie einfach, fast unfcheinbar auch
immer, beweiPc, dafs er f1ch dennoch die Gefundheit des WVefens bewahrt hat.
Auch das trug wefentlich Zu dem minder günstigen AuSfehen der Münchener
Schule bei, dafs die P0rtraitmalerei fa1t gänzlich au5geblieben war. Unter den
norddeutfchen BildnifSmalern fahen wir Julius schrader,. der namentlich mit
feinem lebendigen Portrait des g1sofsen IsIsift0rilcers Leopold von Ranke, f0wie
durch Moltke7s Bildnifs I7.indruck machte. Gustav Graef zeichnete f1ch Ju1s.3h
das I7ortrait Ro0n7s, dann durch ein grofses Knabcnbildnifs aus und bewieS in
dem P0rtrait einer fch6nen Frau, dafs er die col0riskifche VVlirde und die ge.
fättigte Ruhe der Erfcheinung, welche wir an den venetianifchen Meifkern be.
wundern, nicht umfonfk studirt hat. Elegante Damenportraite waren ferner von
Guftav Richter, Friedrich .Kaulbach,ErnP1 Hildebrandt, PaulKiefs.
ling da. Von Richter7S zwei neuen Bildniffen, die den Künstler felbft und
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