Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

sj 
is 
DEUTSCHLAND, 
0ESTERREICH 
UND 
UNGARN. 
O 
gewiffenhaftereS Bewä1tigen des gegebenen Materials. Wohl mufs man zuge. 
stehen, dafs der Künstler lich nicht immer über die Abhängigkeit vom Modell 
emporgearbeitet, dafs manche Gruppen und Gestalten nicht abf1cl1tslos genug 
erfchei11en; aber er hält f1ch von dem 0pernhaften VVefen Piloty7s frei; in dem 
ernsten BefIreben, ein culturhift0rifches Genrebild in grofsem Mafsilabe zu geben, 
drückte er demfelben auch das Gepräge eines Stils auf, der dem Umfang ents 
fpricht. Nach einer anderen Seite hin kann uns aber auch Bendema nn7s Wegs 
fÜhrung der Juden in die babylonifche Gefangenfchaft eine Erquickung nach dem 
Anblick von Pil0ty7S Werk gewähren. Ohne f0lche f1nnlich feffelnde und impos 
nirende Macht, felbfl ohne eigentlich ergreifende lndividualität und ohne das 
Gepräge des wahrhaft Genialen, ift He doch das Product einer edlen kijnfileris 
 
          
 D  M    Hi,MSj,s4kHks2iWl 
sssEIIH J;   Ins  FOR.  YssH:Y.  Its MH  H w.1HUsNI3Hi7xII US 
MiEll It.  J    ;x;x:x,L  HEFT.  J Y A 
 
       
 W  W 
 H.  Hi     is:  H  s.  
 sss.M Muts W  H ss5kxJjss7 W :si;ssss W; Wiss ;I5II:s:III;xkHIIsgis 
MHIssksss1 .:MIssEII E H  sUFMssE ssii; M J M W 
HkHEssE3  H WisIksI   IV Mk.  M 
 
W M ..isL,IIss2s.ss7v.4I..:  f. H.      J.   
 
 s2..Es;ikks:  
.   W    . W. säzIsjW 1gIIiEHFsEsE II   HE.si8jTEII:W1EEEssEEEIzsKIJ s:i5sssI 
    
fchen Gefinnung, die einen grofsen tragifchen Vorwurf in feinem VVefen Zu ers 
faffen, die Empfindungen wahr und edel zum Ausdruck Zu bringen vermag, die 
nicht raftet, bis f1e die Handlung in das feste Metrum fchöner, geläuterter Grups 
pen und Linien gefügt hat, lich aber dabei nicht mit der Phrafe zufrieden giebt. 
Einen gröfseren Gegenfatz hierzu kann es kaum geben als Adolpl1 
Menzel7s Krönungsbild, das, aus durchaus realiftifcher Anfchauung heraus ges 
boren, auch deren Einfeitigkeit fcharf, doch zugleich in voller Originalität zum 
Ausdruck kommen 1äfst. seine Stärke liegt in der fcharfen Individualifirung, in 
der durchdringenden Charakteristik jeder einzelnen Perfönlicl1keit. Was Menze1 
geben wollte und was man von ihm verlangte, war nicht nur ein Kunstwerk, es 
war zugleich ein l1iftorifches Document. Diefer Riickf1cht brachte er freiwillig 
schwere Opfer, ihr allein iPc es zuzufchreiben, wenn Menze1, sonst durch und 
durch in feiner Anfchauung auf das Malerifche gerichtet und ein Meifl:er im 
II  ll
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.