Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

F RANKREICH. 
Stücken Zufammengefügten überwiegt. Vielleicht wird das bei der Vollendung 
des Ganzen noch überwunden werden, aber wer weils, ob es dem KLinftler bei 
feiner beifpiell0fen Gewiffenhaftigkeit je gelingen wird, das Gemälde foweit zu 
fuhren, dafs er felbPc es für beendigt halten kann. 
Unter den Ma1ern des Landv0lks reicht keiner auch nur entfernt an Breton 
heran. Eugene I.eroux ist in feinem Bauernhaufe vor dein Begräbnifs fc11licht 
und charakterv0ll. Auffallend flau und verblafen in der Farbe, ohne Charakter 
in der Zeichnung, f0wie unzureichend in der Individualif1rung erfcheint Marchal 
in feinen Gemä1den aus dem elfaff1fchen Bauernleben, obwohl er hier durch zwei 
IsIa11coc1cs 
T11ee1ceffel 
London. 
anerkannte Werke aus früheren Jahren, den ,,LutherchoralH Cl8I3J und den 
,,Mägdemarkt zu BuchsweilerU CI864J, aus dem Luxembourg, vertreten war. 
Dort. eine schwächlic11e Sentimenta1itätE ohne ipoetifche Kraft, hier ein unächtek 
Humor, der sich zu absichtlich giebt; in solchen Zügen kann das ländliche Sitten. 
bild der F ranzofen nicht mit den deutschen Meistern des Faches wetteifern. Dagegen 
zeigt der Elfasser Gustav Brion Anklang an deutsche Gefühlsweife, mag er auch 
an Lebendigkeit und Geist in Situation und Charakteristik einen Knaus oder 
Vautier nicht erreichen. Seine ,,Rast der Pilger nach St. 0di1ienH ist ernst und 
tüchtig, sein ,,Fl0ss auf dem RheinU bei nebligem Morgen ist malerifch glücklich 
und voll guter Motive. Eugene Feyen erfreut in feinen kleinen strandbildern 
mit zahlreichen Figuren durch den zarten Ton, die feine Lebendigkeit, das sichere 
n1a1erische Gefühl. Neben der Naturbeobachtung ist hier auch das Studium guter 
holländischer Meister, eines W0uwermans und A. van de Velde, wahrzunehmen. 
 Leon B0nnat offenbart Lebensgefühl und coloristifche Kraft in einigen 
orientalischen wie italienifchen Genrebildern, besonders aber in der vortrefflichen, 
U 
 
uHs
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.