EINLEITUN G
UND
UEBERsICHT.
die von allen Seiten gemacht worden find, um Alles, was irgend zu einer gr0fss
artigen Repräsentation Frankreichs erfordert werden konnte, mit allen Mitteln
möglichst vollzäl1lig zur Stelle zu schaffen und in7s rechte Licht zu ll:ellen: wähs
rend man sofort kleinlaut wird und als woh1geschulter Bürger zu besch6nigen
anfangen miifste, wenn man darauf blickt, wie bei uns derartige Dinge behandelt
werden. Ich möchte den Franzosen sehen, der es begreift, wie es möglich.iPc,
dass in der deutschen Kunflabtheilung der Wiener WeltausPcellung nach den
Jahren 1870 und 71 die wahrhaft monumental gedachten Kunstwerke von der
Berliner Siegessrrasse beim Einzuge der Truppen Vergeblich gesucht werden.
Hatte doch auch die Stadt Berlin, in deren Bes1tze sich die Velen Von der
venetianifchem
Vafe von
Avenlurjnglas.
Triun1phstrasse befinden, nicht einmal ihr ,,fchönes neuesU Rathhaus ausgestellt,
was freilich, wenn es aus Erkenntniss von der Armseligkeit und Kümmerlichkeit
dieses Bauwerkes unter allen Gesichtspunkten selbst dem der Zweckmassiglccit,
zu gefchweigen von dem der Schönheit, geschehen wäre, eine nur zu grosse
Berechtigung hätte, aber unzweifelhaft wenigstens feinen Hauptgrund in dem
mangelnden Interesse für diese Seite des öffentlichen Lebens und die öffentliche
Kunstpslege hat.
Freilich, was ist von der Vertretung einer Stadt zu verlangen, deren Bürger.
schaft es geschehen lässt, dass ein nationales Kunstwerk allerersten Ranges, wie
das berühmte Siemering,sche Relies des Auszuges zum Kampfe, nicht nur nicht
in dauerhafter Weise ausgeführt und an öffentlicher Stelle aufgestellt wird, sondern
dass sogar das Original jener Arbeit in den Besitz eines Privatmannes übergehen
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