Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

  
   
         
               
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Gra7.ie und Glanz auSgeflattet. Auf Tuch, Sammet und auf fchwerer Seide waren 
köstliche 0rnamente mit aufgenähten Go1dfchnürc11en gezeichnet; oft lag 
diefer Schmuck als breite B0rdüre, die ihre Ranken, Palmen und Gewinde bis 
in d.en.Mittelgrund hinein fpann, bald als feines Bändchen am Rande des Ges 
wandes. Hie und da war eine leuchtende Farbe in die Blume, in das 0rnas 
ment eingeführt, glühte mitten in dem matten Golde eine funkclnde Linie aus 
Flitter oder Bouillons gewoben. Auf Schuhen, auf Jäckchen, UeberwLirfen, Gürs 
teln und Schleiern lag diefe helle, elegant durchgeführte Pracht. selten fand 
lich eine verfehlte Zeichnung oder eine mif5gltickte Farbenmifchung; alles fah 
überfchüttet mit Reiz und. Schönheit aus, und nur wo die Arbeit von der 
Technik nati0naler Erfindung abwicl1, machten sich Irrthiimer geltend. 
Neben den bunten, fchimmernden Gewändern war die Golds und die Seis 
denfpit7.e des 0rientS zu finden, die letztere als das feine, f1ligranartige Gewebe, 
welches mit der Nadel angefertigt wird, und eine der 1ntil1famPcen, wenigst l0hnens 
den Arbeiten von Frauenhand ist. In subtiler Reinheit ausgeführt, erfchien f1e 
hier am Rande der Schleier, der weiten, hängenden Aermel des feinen, feidenen 
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