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DIE
FRAUENARBEIT.
oder weniger auffallend zu Tage trat,
dafs die Frauen, mit einer ganz merlcs
würdigen Kunltfertigkcit in ihrem
Fache ausgerLiPcet, über Zweck und
Anwen.dbarkeit derfelben vollkommen
i1n.Unklaren find. Was sich mit dem
glänzenden Materiale, mit hervorras
gend künPclerifcher oder gefchmeidiger
Technik erzielen lässt, haben einzelne
diefer Frauen in eminenterWeife ges
zeigt; wie.f1ch diefes Material. und
eben diefe Technik zu Abfcheulichs
keiten zufammenfügen laffen, haben
wir nur aus den Arbeiten des Abends
landes, nie in denen des Morgenlans
des gefehen.
Eine Arbeit, deren Material von
vornherein zu verdammen ist, und
die f1ch ebenfalls nur in Europa finden
läft, ifk die Stickerei mit Menfchens
haaren, die kläglichste Verirrung, der
lich die Frauenarbeit fchuldig gemacht.
Sie war auch in Spanien vertreten,
wo Marie C. Sievert de Boto eine
kleine Sammlung dieser mühfeligen,
gefchmack1ofen Experimente ausges
krellt hatte.
Von Weifsfkickereien war nur
ein e vorhanden, ein Tafchentuch mit
reicher Bordüre, gut gearbeitet, aber
gänzlich verfehlt in der Zeichnung
und durch die Maffe der stickerei,
welche auf dem feinen Gewebe lafiete.
1n folcher Arbeit, die zu der mühes
vollsten Technik gehört, welche die
Hand der Frau mit Nadel und Faden
übt, find überhaupt äufserPc fe1ten
gute zweckmäfsige Zeichnungen zu
finden. Die AusfteIlung hat uns, in
allen Ländern, aus welchen die Weifss
Pcickerei vertreten war, Objekte von
kindifcher oder von unpaffender Ers
iindung, auf dem durchf1chtigen Stoffe
ausgeführt gezeigt; felten, dafs die
Arbeit einen ruhigen, gewinnenden
is
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