DIE
FRAUENARBEIT.
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Eis
Lampac1aire, von suffe fräres in Paris.
und Farbe tadellosen Blüthen und Blättern, die
nur in der Zufammenstellung leider verfehlt waren,
und ein Bouquet von natürlichen Blumen, denen
der Farbstoff auf chemifchem Wege genommen
war, fo dafs die PHanzenfafer wie ein feines
spitzengewebe erfchien, eine Art Mumif1cirung,
die von Frauenhand ausgeführt, vielleicht von
Frauenkopf ersonnen, einen doppelt traurigen
Effect abgab.
Reizender als mit diesem letztgenannten
Produkte zeigte f1ch die Frauenarbeit in Süds
amerika, wo sie zwar auch gering vertreten
war, dafür aber einige köstliche Specialitäten
brachte. Für7s Erste waren da die Fächer aus
Federn, von den Fräulein Natte aus Rio Janeiro
ausgestellt. Nach der Ausfage diefer Damen
haben He vor zwölf Jahren die glänzende Erf1ns
dung gemacht, Fächer aus gebogenen Federn
zusammenzustellen, f1e mit Blumen aus gleichem
Materiale, mit kleinen Vögeln, blitzenden Kolis
bris in allen Farben, mit Käfern in metallifch
leuchtenden Flügeldecken zu fchmücken und
damit einen in feiner reizenden Ausführung ganz
neuen Handelsartike1 zu fchaffen. 1n dem Atelier
der Damen NattcE sind nur Frauen befchäftigt,
welche die äusserst gefchmackvolle Arbeit üben,
die Zusammenstellung der Fächer in ihren eins
zelnen Bestandtheilen anordnen, fowie die Feders
blumen, von denen prachtvolle, glühende Zweige
vorlagen, und den Damenfchmuck aus Käfers
flügeln, in feinen Golddrath gefasst, zeichnen, und
bis auf wenige Handgriffe vollenden. Ein gans
zer Schrank war mit den reizenden Objekten
gefüllt, mit braungrünen, g0ldig leuchtenden
BlÜthC11kE1l1ken, mit Fächern in allen Farben,
vom fchneeigen Weifs bis zum glühenden, purs
purnen Roth. In jedem Fächer, dessen rund
gestellte Federn ihre Spitzen fanft nach innen
b0g6I1, f8fs ein Vöglein mitten in dem weichen
Flaum und lugte hervor, oder zitterte ein Blüs
thenskkäufSChen, das sich stets durch dunklere
Farbe von dem Rahmen abhob. Es ist hier bes
fonders zu betonen, dass alle die Federn unges
künstelt, ohne fremde Farbe, ohne Zuthat vers
wendet waren, und dass die volle Schönheit