Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

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DIE 
F RAUENARBEIT. 
Vil1eroy 
Vafen 
Mcttlacl1. 
Die 
Frauenarbeit. 
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Es fällt nicht leicht, das vielgelkaltige, unbeftimmbare Gefüge, das die Frauen 
feit Menfchcngedenken mit Nadel und Faden, mit 5pinnrocken und Webfkuhl, 
und mit fo vielem anderen oft abf0nderlicl1en Werkzeuge zu fchaffen haben und 
zu erHnden verliehen, mit klügelndem Sinne zu beleuchten, zu erklären, ihm 
Zweck und BePcimmung abzufragen, und das Unfafsbare in Reih und Glied zu 
ftellen, um es vergleichender Betrachtung zu unterziehen. Und doch n1ufs auch 
die Frauenarbeit, das regellos erfundene, undeHnirbare Gebilde, die kühle Kritik 
über f1ch ergehen laffen, da es lich nun einmal hinausgewagt hat in die schrans 
ken, in welchen Taufende der Werke des ewig rastlos erHndenden Menfchengei. 
fkes, gleich ihm, vor dem Urtheile der Mitwelt fallen oder bestehen. 
solche Kritik fcheint um f0 mehr am Platze, als lich die Aufmerksamkeit 
der Betheiligten feit neuerer Zeit der Frauenarbeit als InduPcriezweig immer mehr 
zuzuwenden beginnt, und als da und dort ihre Technik in Produkten der Indu. 
Arie und des Gewerbes zu bedeutender Geltung gelangt. Die Erfindungen, die 
UmgePcaltungen auf dem weiten Gebiete der Frauenarbeit hören hierdurch auf, 
bedeutungslos zu fein, und die Richtigkeit der Arbeit, ihr schönheitsgrad, ihre 
Zweckmäfsigkeit lind Lcbensfragen für die Arbeit felbPc und nicht felten für 
ihre Verfertigerin geworden. Es gibt Arbeiten von hohem KunPcwerth und an. 
dere, die eines folchen gänzlich baar find, es gibt lohnende Arbeiten und nicht 
lohnende, es gibt folche, die, auf das Haus beschränkt, das Spielzeug des einzels 
nen Individuums bleiben, und folche, die das Gemeingut von Tausenden von Mens 
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