DIE
LÄNDER
UND
IHRE KUNSTARBE1TEN.
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papierfäden durchfchoffen, von brillanteftem Effect. Neben P0rzellan und Ges
weben Reben wohl die Metallarbeiten am l1öchfken. Die chinef1fcl1en Bronzen,
zum gr0fsen Theil dem G0ttesdienft gewidmet und daher meiPc von den bar0s
ckefien Formen, können lich 1nit ihren V0rgängern nicht meffen, aber im ziers
lichiten Schmuclce aus G0ldf1ligran, der auffal1end frei von bar0cker Zeichnung
i1t, bringen fis noch heute die feinsten Arbeiten, wahre MufeumsPcüclce, zu Stande.
Dagegen find die japanifchen, mit Silber taufchirten Bronzearbeiten, die a1lers
dings in den Formen auch nicht ohne ihren Zopf lind, von erFcaunlicher Gefchicks
lichkeit und Vollendung. Ihnen ikellt lich das japanifche Goldlack, das in allen
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dem egyptifchen Zi1r;111er von A, fix
Wien.
Imitati0nen auch nicht annähernd erreicht wird, würdig zur Seite, während die
entsprechenden chinesischen Arbeiten an Geschmack und Technik sich bei weitem
geringer zeigten. Ebenso sind die chinesischen Emails gesunken und haben nicht
einmal die alte Technik des Zellenschmelzes bewahrt, sondern statt dessen die
unsolideste Art des gemalten Emails auf dünnem Kupserblech angenommen. Die
Japaner üben noch das c1ois0nnirte Emailund zwar mit grosser Feinheit der
Technik, aber an co10ristischem Reiz stehen diese Arbeiten weit hinter ihren chis
11es1schen V0rgängern aus dem Mittelalter oder dem sechZehnten und siebzehnten
Jahrhundert zurück.
So war die Kunst dTeser Länder 0stas1ens längst im Rückgang begriffen. Das
Schlimmste aber ist, dass heute ihre eur0päische Frage an sie herantritt. Japan setzt
sich mit allen Kräften auf eur0päischenI Fuss und strebt, sich modern zu civili.