DIE
LÄNDER
UND
IHRE
KUNSTARBElTEN.
tallarbeiten zeigten sich ebenso vielseitig in der Technik, davon manche heute
Indien allein gehört, wie sein, sorgfältig und vollendet in der Ausführung.
Ueberhaupt muss man Indien als dasjenige Land betrachten, wo sich die
orientalische Kunst am reinsten, vie1seitigsten und v01lendetsIcen erhalten hat. Das
bewieS auch unsere Aussiellung, obwohl von dem ganzen Orient vielleicht grade
dieses Land am mindesien feiner Bedeutung entsprechend vertreten war. Man
fand wohl Gegenstände ivon aller Art der KunsIarbeit, wie sie dort geübt wird, aber
selten in besonders glänzenden Beispie1en. Leider beginnt auch für die indische
Kunst eine europäische Frage, und die Anilinfarben helfen das Col0rit, und engs
1ische Zeichenlehrer die reizenden, sti1vo1len blumigen 0r11ame11tC verbessern.
Die Kunst Indiens und Persiens hat soviel Verwandtschaft, dass man oft in
Verlegenheit fein wird, ob man einen Gegenstand feiner Entstehung nach diefem
oder jenem Lande zuschreiben soll, niemals aber wird ein einigermassen kundiges
Auge schwanken zwischen diesen beiden Ländern einerseits und China und Japan
andrerseits. In früheren Zeiten hat ohne Frage eine Cu1turverbindung zwischen
0siasien und jenen beiden Ländern Hatt gesunden, und man mag als sicher ans
nehmen, dass vor einem Jahrtausend vielleicht und später noch, als die Kunst
des himmlischen Reichs der Mitte glücklichere Zeiten kannte und noch nicht
den colossalen Z0ps von heute trug, die chines1sche Kunsiarbeit und die chines1sche