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KUNsTGEWERBE.
monumentaler Bedeutung. Aus einer venetianifchen GiefslIätte i1I auch die rei7.ende
kleine Figur des trinkenden Knaben von A. Hildebrancl hervorgegangen.
In allen diesen verfchiedenen Kunfizweigen ift Italien ohne Zweifel auf gutem
Wege. Sind He zum Theil noch zu fehr antiquarifch gehalten und daher zu unfrei
vom Standpunkt der Erfindung, f0 wird doch der Uebung, dein Gefchick alsbald
Anücht der
Rotunde
die Originalität, die freie Schöpfung folgen, wie es Zum Theil schon gefchehen ist.
Gehen wir von Süden nach Norden, die Gruppe der grossen Induskrie1änder
einstweilen überspringend, fo finden wir auch in den beiden skandinavischen
Ländern, Schweden und Norwegcn, das Gemifch des Modernen und des
Eigenthumlichen, oder richtiger gesagt, beides unvermittelt nebeneinander. Aber
wie anders als. in Italienl Besteht die Se1bskständigkeit und Eigenthümlichlceit
der italienischen Kunslinduskrie in einem Zurückgehen auf feine glänzende Kunst
vergangenheit zur Lofung der höchsten kunstinduskriel1en Aufgaben, so ist im
Norden das Eigenthümliche nur national, nationa1e HausinduPcrie feiner länds
lichen Bevölkerung, nur Arbeit für das eigene Haus und den eigenen Gebrauch.
Dass von dieser Art Industrie oder menschlicher Handarbeit noch vieles tradis
tione1l aus alter Zeit vorhanden sein muss, darauf lässt uns schon die Ausdehs
nung des Landes, die geringe Dichtigkeit der Bevölkerung, die Entfernung und
Abgefchl0fsenheit der Ortschaften schliessen. Und so ist es auch, von schonen
angefangen bis zum Nordcap hinauf.
Für das Schlofs, für die Kirche, für das wohlhabende Haus und überhaupt
F ji