Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

 
 
DAS 
KUNSTGEWERBE. 
Das Aeufserc iPc Licht 0ricntalifcl1 einfach genug: ein quadratifcher Bau, die 
Wände grün bemalt, mit flachen Pfcilern und Hufeifenb6gen gegliedert, dazwifchen 
kleine, 110chgelegene, gedoppe1te FcnlIer, die mit buntem Glafe verfchloffen lind, 
wie wir das auch fchon bei den übrigen 0ricnta1ifchen Bauten getroffen haben. 
Das farbig gedämpfte Licht stimmt zur betrachtungsv01len Ruhe des 0rie11talcn. 
Auch die Anlage des lnnern ift einfach. Ein quadratifcher, mit Arkaden ums 
Sältzer 
in Eisenach. 
gebe11ck Hof 0dek vielmehr ein H6fchen mit einem Brunnen, das hier durch ein 
Glasdach zu einer kleinen Halle zufammengefchrumpft ifi, bildet die Mitte; an 
drei Seiten legen lich die Wohnzimmer daran, die vierte nimmt mit einer kleinen 
Vorhalle den Eingang auf. Tritt man durch diefen in den Hof, fo hat man zur 
Linken das Frauengemach, mit GitterfenPcern abgefchlo1Ten und mit einem Bades 
Zimmer dahinter, rechts das Speifezimmer und gradeaus das Gemach des Herrn, 
das man in gröfseren Wohnungen, wo diefe Seitentheile Ach gewifs auch zu 
mehreren Zimmern entwickeln, einen Saal nennen mag. Das alles ist nun gar 
zierlich und klein, kaum zum Umdrehen, gefchweige denn zum W0hnen geeignet. 
Dennoch ist es lehrreiCh und il1tCkeffant, denn es enthält nicht bl0fs manch hiibs 
fches Stück Geräth, es trägt auch in feinen Stoffen ein f0 Lichtes und altes Ges
	        
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