Volltext: Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

DAS 
KUNST GEWERBE. 
Der Plaf0nd lässt feine Balken fehen, über welche von oben her eine Dielens 
decke gelegt ifi. Oben an den Wänden hängt ringsum bunt g1alirtes Faiences 
gefcl1irr in ungarifcher Art. Alles Holzgeräth, Betten, GefchirrlcaPcen, Bänke lind 
farbig und bunt mit Blumen bemalt, f0dafs das Ganze einen ziemlich lustigen 
Eindruck macht. 
VI. Eis   
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Turin. 
lndeffen ist es intereffant in feiner Anlage, obwohl klein in den Dimenf1onen. Es 
ist nicht wie das szeklerhaus nur ein Erdgefch0fs, sondern einftöckig und die 
WVohnräume liegen im oberen stock. Das BlockhauSfyftem, in welchem es ges 
baut, ist daffelbe wie bei dem Schweizer Cl1alet: nicht Balken, fondern etwa dreis 
7.6llige Bohlen liegen mit den Schmalfeiten über einander. Das Erdgefchofs 
enthält die Küche und die Vorrathsräume. In der Mitte führt eine Stiege in den 
obern Stock und mündet in eine fchmale Flur, welche mit Lichtöffnungen zu 
beiden Seiten, den oberen Raum in zwei gleiche Hälften theilt. Diefe Flur hat 
nach vorn Ratt der Fenfker eine breite Oeffnung mit einer Briiftung, die ganz 
mit Blumen befetzt ift, f0dafs der Anblick, wenn man die Stiege heraufkommt, ein 
ebenfo eigenthLim1icher wie anmuthiger iPc. Zur Linken liegt das Wohnzimmer, 
auSgeftattet mit bunt bemalten Bettfkätten und kofferartigen Kalten, mit bemalten 
hölzernen Feldflafchen und anderem Gefchirr, mit den Cofiümen aus farbigen: 
Leder und endlich mit den roth und fchwarz in QuerPcreifenmufker gewebten 
Handtuchern und Decken, die wir zahlreich in der nationalen Ausftellung Ungarns 
erblicken. 
Wie das Geidlerhaus, fo hat Ach auch das Bauernhaus der fiebenbürg er 
Sachfen von den EinAüffen feiner nichtdeutfchen Umgebung nicht ganz frei ers
	        
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