Volltext: Die Kunst des Mittelalters, der Renaissance und der Neuzeit: Renaissance und Neuzeit (Bd. 2, Abth. 2, Hälfte 1)

nische 
Frührenaissance. 
q hat das grosse Verdienst, zuerst die lädiu- 
 äuxng (dieses tVerkes im, die Kunstgescic te 
" äistiä-Fiziilli-"gii, eraiisgestellt zu haben  Aum ersteninal stehen 
1 wir hier vor einer Schöpfung, aus der ein mitch- 
 tiger Drang nach Darstellung der Wirklichkeit 
 und ein unzweifelhaftes Vermögen, das Auge 
  für die Formen reiner Schönheit zu (öffnen, uns 
  cntgegentritt. Der Reiter von S. Martino ist 
I, schon ein ganz nahei Verwandter dei den Hohe- 
 punkt der ausgehenden romanischen Sculptur im 
ß Norden (Chartres, Strassburg, Bamberg) bezeich- 
 nenlräen YVegke undbfühpt uns fast uiimittelbai. 
"i  Zu W30 0 183310 u 91'- 
  Die gewöhnliche Ansicht ist, dass Niccelö 
 Plsano (ßß- 120-5 oder 1207-1278) gänzlich 
  der toscanischen Kunst angehört 2. Die Frage 
m. 8_ Sigilgaitzt Büste aus Raveuo. der Geburtsstatte  nicht identisch mit der- 
jenigen nach dem Milieu, in welchem der Künst- 
ler aufgewachsen und dem er seine In- 
spirationen und seinen Stil verdankt. Ge- 
wiss hat Niccolö die antiken Denkmäler "i;  
Pisa's studiert, sowol die Sarkophage als   
die Vasen, wie sie jetzt in dem Campo-   5- 
santo vereinigt sind. Der Camposanto    
Pisa's war in der That die erste A1ter- " 
thumssammlung Italiens, und auch ahge-   
sehen von ihm weisen die vielen und  
ganz verschiedenen Kunstrichtungen aii-     m 
gehörenden Reste Ivon Säulen, Capitellen      
u. s. f. in den Pisaner Kirchen auf Im-    
port von aussen und frühzeitigen Sammel- {zi-ä   _lff'5-- f  
eifer hin. Dass Niccolö die Denkmäler   i,   
des Camposanto und andere gekannt und       
benutzt hat, ist längst nachgewiesen    
und kiinnte noch über   blsheälgen Fig. 9. Büste einer Fürstin aus Scala. 
Nachweise an andern Beispielen erhartet Museum zu Berlin. 
Niccolb 
Pisano. 
' SCHMARSOW S. Martin v. Lucca. Berl. 
1890. Dazu Repert. f. Kunstw. XVI 170. 
2 Ein Document von 1266 nennt ,Nicholam 
Petfi de Apulizf (vgl. dazu G. MILANESI Do- 
eumcnti per la storia dell" Arte Senese I [Siena 
1854-1856] 149 und Dens. zu VASARI (bei 
MILANESI, ed. SANSON. I 322). Diese Angabe 
spielt eine grosse Rolle in der Controverse über 
die Heimat Niccolifs, welche ORowE und CA- 
VALGASELLE , 8111211101212, SCHNAASE, Gmmu in 
Süditalien, PERKINS, DOBBERT (Ueber den Stil 
Niccolö Pisands und dessen Ursprung. Münch. 
1873), MILANESI, Bonn, MüNTz, LÜBKE in Tos- 
cana suchten, wo Milanesi zwei kleine Ortschaf- 
ten mit dem Namen P u l i a. oder P u gli a (bei 
Arezzo und Lueca) aufgewiesen hatte. Dass 
dieser Nachweis belanglos ist, hat GIAMB. 
Tosenr nachgewiesen. VENTURI in seinem 
hier mit Dank benutzten geistvolleil Aufsatz 
,Il genio di Nicola Pisano' (Riv. d'Italia 1898, 
I 1 sg.) legt weniger Gewicht auf die Frage 
der Geburtsstätte als auf das Ambiente, aus 
welchem der Künstler hervorging, und dieses 
ist ihm Süditalien.  Vgl. zu der Streitfrage 
noch SGHNAASE Zeitschr. f. bild. KunstV 67.  
SEMPER. ebd. 224; Vl 295. 333. 356.  Hurr- 
NER, Ital. Stud. (Braunschw. 1879) 1 f.  
MARTELLI Gli art. pis. (La Vita nel Trecento).  
HERM. Gnmm Ueber Künstler und Kunstwerke 
149. 113, bes. ll9_f. Endlich die Discussion
	        
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