aissance.
von 1500 ab verführt ihn sein Ruhm und die ausserordentliche Nachfrage
nach Hervorbringungen seines Pinsels zu einer fabrikmässigen Herstellung
zahlloser, die Sammlungen Europas füllender Anclachtsbilder, in denen die
stete Wiederholung der bis zum Ausdruck höchster Seligkeit und Hingabe
gesteigerten Stimmung nur ermüdend, ja verstimmencl wirken kann. Immerhin
erstehen auch jetzt noch hoch achtbare Werke, wie die Madonna zwischen
SS. Caterina und Barbara in Wien (Duplik im Pitti), das Sposalizio (jetzt in
Caen). Im Jahre 1508l9 sehen wir den Meister wieder in Rom, wo er in
den Stanzen malte, banale Fresken, die Itaffael leider respectirte; 1521
noch übernahm er die Ausführung von sechs Heiligen, die unter Raifaels
Giovar
ni Boccati,
Throx
de Madonna.
xucui zu Perugia.
Pinacoteoa Vam
Ali nari.)
Bilde in S. Severo zu Perugia Platz finden sollten, und bald darauf, 1523,
starb er daselbst an der Pest.
Peruginds Bedeutung liegt in dem Element der Farbe, das er der lloren-
tinischen Schule zubrachte, und in der Betonung des Gesichtsausdruckes, der,
unterstützt durch das Oval seiner Kopfbildung und den taubenhaften Schnitt
seiner traumerischen Augen, an holdseliger Schwärmerei Alles übertrifft, was
selbst Siena und Umbrien bis dahin gesehen hatten. Das dramatische Element
fehlt fast Vollständig, die Gewandung ist conventionell, von einer den ganzen
Körper ergreifenden Bewegung und Durcharbeitung ist keine Rede.
Es knüpft sich an Peruginds spätere Thätigkeit eine merkwürdige Con-
troverse. Die Monotonie und die handwerksmässige Wiederholung der Schilde-
rung eines fast ekstatischen Seelenzustandes mussten die Frage aufwerfen,
0b und inwieweit es dem Meister mit dieser Darstellung religiöser Ergriffen-