Volltext: Die Kunst des Mittelalters, der Renaissance und der Neuzeit: Renaissance und Neuzeit (Bd. 2, Abth. 2, Hälfte 1)

Frühre 
laissance. 
Hoheit und Grazie verbindenden Gestus nicht ihre Huldigung, wol aber ihre Be- 
rührun g abweisend. Die Verklärung Christi, wo zwar die Apostel steif, ungeschickt, 
conventionell erscheinen, der Verklärte aber doch eine Gestalt von grosser 
Feierlichkeit und gewaltigem Adel darstellt. Auch die heiligen Frauen am 
Grabe, mit dem sie belehrenden Engel, zählen zu den besten dieser Werke. 
Den Vorzug vor allen möchte ich der Verspottung des Herrn geben (Fig. 117): 
der Herr mit verbundenen Augen, das Rohrscepter in der Hand, von frechen 
Henkern angespieen, während unten an den Stufen des improvisirten Thrones 
die klagende Madonna und ein sinnendcr Deminicanermönch sitzen, den der 
Stern über seinem Nimbus als den Stifter des Predigerordens erkennen lässt. 
Der hl. Dominicus stützt das Kinn auf die Hand, deren Bildung die Frage 
in sich birgt, Weshalb das [Tngeheure hier geschehen muss; auf dem Schoosse 
des Heiligen liegt das Buch, sicher die Heilige Schrift. in der er die Lösung 
des quälenden Räthsels sucht. Es ist die sinnigste Darstellung dessen, was 
der Theologe in dieser Welt zu thun hat. Die ganze Arbeit aber, die hier 
Fra Angelico schuf, ist etwas in seiner Art ganz Einziges und Unvergleich-
	        
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